Samstag, 27. Februar 2010

Reisebericht NYC - Reflexionen und Spiegelungen

Manhattan ist ein Ort, an dem es überall Glas und andere spiegelnde Flächen gibt. Das ist mir schon bei meinem ersten Aufenthalt dort aufgefallen, und ich habe schon damals einen Beitrag dazu verfasst. Dieses Mal habe ich vielleicht sogar noch ein bisschen mehr drauf geachtet, weil ich die Freude am Spielen mit Perspektive und Kamera für mich entdeckt hatte. Ein paar davon habe ich schon in verschiedene Beiträge gepackt, wie zum Beispiel den zum Chrysler Building. In diesem Posting möchte ich Euch nun ein paar Bilder zeigen, die sich vor meinem Objektiv einfach so ergeben haben.

Die ersten paar Bilder sind durch die beiden Fenster in meinem Hotelzimmer entstanden. Eines davon ging Richtung 7th Avenue/Times Square, das andere Richtung 42nd Street - das Zimmer lag also an der südöstlichen Ecke des Hotels. Leider waren die Fenster nicht wirklich sauber, was wohl in NYC etwas schwer zu bewerkstelligen ist. Sie waren nicht mal zu öffnen, was auch gut so war, denn vor lauter "ich will ein sauberes Fenster zum Knipsen" hätte Murphy wohl jede Gelegenheit gehabt, um die Schwerkraft auf mich wirken zu lassen.

Ein Hochhaus an der 42nd Street, in dem es sich gar vorzüglich gespiegelt hat. Und von unten hätte ich das vermutlich nicht mal gesehen.

Oder es hätte sich nicht ergeben, weil der Winkel nicht gestimmt hätte. Das Gitter ist übrigens die Umrandung des Balkons, für den "Betreten verboten" galt.

Vom anderen Fenster Richtung 7th Avenue/42nd Street fotografiert - und zwar nur Spiegelungen und Spiegelungen von Spiegelungen. Die Kugel, die sich etwas oberhalb der Mitte spiegelt, hat ständig Farbe und Position verändert, was vor allem in der Nacht eine spannende Sache war. Dafür war es in meinem Zimmer auch nie so wirklich dunkel. Um gut schlafen zu können, musste ich mir mit einer Schlafmaske und Oropax behelfen. Damit gings dann aber wirklich gut.

Wofür die Auslassungen gut sind, weiß ich zwar nicht, aber sie ergeben einen interessanten Effekt.

Was sich an so einer Kante alles brechen kann...

Als ich diese tanzenden Lichtflecken gesehen habe, war ich richtig aufgeregt, weil ich sie so schön fand. Wer genau hinschaut, sieht den JVC-Globe an der Ecke 43rd Street/Broadway. Und in dem Gebäude mit dem sich pyramidal verjüngenden Giebel mit der Uhr an der Spitze ist das Hard Rock Cafe.

Hier stehe ich quasi vor dem Hard Rock Cafe und knipse eigentich die Reflexion im Gebäude hinter meinem Hotel. Mein Zimmer sieht man aus dieser Position nicht, es ist hinter der Kante des Hochhauses linker Hand "versteckt". Und weil ich scheinbar sonst kein Foto davon gemacht habe, möchte ich auf die coole "we will rock you"-Gabel rechts oben verweisen.

Dass es sich am Times Square spiegelt was das Zeug hält, wundert wohl keinen. Dieser Ort ist eine echte optische Herausforderung: da kann man stundenlang schauen und immer noch nicht alles gesehen haben.

Und auch in der Nacht spiegelts ganz heftig - vor allem die Reklametafeln, die ständig die Farbe wechseln, sorgen für regelrechte Lichtspiele.

Natürlich sind nächtliche Reflexionen nicht nur auf den Times Square beschränkt, auch in den Seitenstraßen wird gespiegelt.

Die Fassade der Penn Station ist eine Einladung in dieser Hinsicht.

Der kleine Spitz links im Bild, der ist doch schon bekannt, oder? Ja, genau, das ist das Chrysler Building. Aber in diesem Gebäude spiegelt sich noch so viel mehr...

Direkt neben dem Chrysler Building steht ein seltsames zweizackiges Gebilde. Ob es nun zu der Bank oder zum Restaurant gehört (grenzt an beides an), habe ich nicht herausgefunden. Aber es spiegelt sich so hübsch...

Der Trump Tower ist ein dankbares Objekt für Spiegelungen, denn allein durch seine Bauform spiegelt er sich schon teilweise selber. Aber natürlich reflektiert er auch andere Dinge, die ihm an der 5th Avenue gegenüberliegen. Besonders spannend an diesem Bild finde ich, dass die Spiegelung in ihrer Form die des Wolkenkratzers fast nachahmt.

Generell ist auch die 5th Avenue ein Ort, an dem man viele Spiegelungen einfangen kann.

Und eine Rolex funkelt wohl nicht nur selber, nein, auch das Gebäude, in dem sie verkauft werden, muss diesem Standard genügen.

Ein paar Schritte weiter hinter dem New York Plaza Hotel bietet sich eine schräge Front an, um ein paar etwas weniger "gewöhnliche" Reflexionen einzufangen. Weils mir so gut gefallen hat, war ich dann auch mehrmals dort - war ja nicht allzu weit von meinem Hotel weg.

In der Nähe des Southstreet Seaports spiegeln sich die Überkopfwegweiser des FDR Drive, der in diesem Bereich noch auf Stelzen steht.

Und wenn man sich umdreht, dann bricht sich auch gleich was in der Fassade eines Wolkenkratzers in unmittelbarer Nähe der Wall Street.

Wagen wir noch einen Blick nach Brooklyn - solange man sich nicht "zu tief" in dieses Borough hineinwagt, hat man einen Anblick, der Manhattan nicht so unähnlich ist - vielleicht ist es etwas geräumiger, aber man ist unverkennbar in einer pulsierenden Großstadt.

Eine Statue findet ihr Ebenbild in einer Fassade wieder.

Und wogegen diese Relexion mit Stacheldraht geschützt werden musste, weiß ich zwar nicht, aber er musste halt mit aufs Bild.

Und zum Schluss spiegel auch ich mich noch - und zwar in einer sehr dicken Säule am Columbus Circle. "Ein Strich in der Landschaft" bekommt da gleich eine andere Bedeutung.

Ja, speziell in Manhattan heißt es wirklich "Augen auf", sonst entgeht einem rasch etwas. Wie nichts anderes sind diese Reflexionen von Licht und Position abhängig - manche sehen nach einigen Minuten schon wieder anders aus oder sind gar weg. Mit meiner Ausbeute bin ich aber sehr zufrieden.