… Engländerinnen sind sehr seltsame Wesen. Ok, die Herren der Schöpfung sind auch ein Wahnsinn, aber bei den Ladies ist es mir noch stärker aufgefallen. Unter anderem die, die neben mir saß auf dem Flug: geschätzt Anfang 70, flippige Frisur, Kunstnägel mit aufwändiger Verzierung. Aufgemacht in pink, sogar die Ohrhörer des irgendwann ausgepackten Ipods waren rosa. Überall an ihr klimperts und klapperts vor lauter Schmuck. Aus Neugier hab ich in ihren Pass gelinst, als sie die Formulare für die Einreise ausgefüllt hat: sie war grad mal 60, sah aber trotz der ganzen Flippigkeit viel älter aus. Seltsame Sache, diese Britinnen.
… Diese Freundlichkeit allerortens. Auch wenn meine just zurückgekehrte Kollegin meinte, dass die Leute hier unfreundlich seien – ich find sie sehr freundlich. Dafür hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht mitbekommen hatte, wie mich gestern auf der Straße eine junge Frau angesprochen hatte. Die war dann doch etwas empört, als ich gar nicht reagiert hatte. Aber ich war schon zu müde, um mich noch mal umzudrehen und mich zu entschuldigen.
… “Times Square Squad” – Ok, die Jungs heißen sicher anders, aber hier gibts allenortens Männer in Uniform, die zur Polizei oder Sicherheitsdiensten gehören. Teilweise gibts hier sogar berittene Polizei! Ich hab in den vergangenen 18 Stunden mehr Pferde gesehen als in den letzten 18 Monaten (Filmpferde eingerechnet). Unsicher kann man sich hier nicht mal fühlen, wenn man paranoid ist.
… Ein Kuriosum: es gibt Sicherheitsleute, die den Fußgängerverkehr regeln rund um den Times Square. Die sagen dann mehrfach “The light just turned, please wait”. Die gesetzestreue Österreicherin in mir hat ja irgendwie ein Verständnisproblem – wenn rot (= orange Hand) ist, dann bleib ich stehen. Aber die Einheimischen sehen das anders: gegangen wird, wenn grad kein Auto in Sicht ist. Das gewöhnt man sich schnell an. Tja, und dann kommt es eben zu solchen Auswüchsen. Das hängt aber sicher auch damit zusammen, dass der Times Square grad erst vor wenigen Monaten zur Fußgängerzone gemacht wurde, zumindest partiell.
… Die unglaubliche Anzahl an Jobs, in denen Leute den ganzen Tag das selbe sagen. So wie die Securitys aus dem obigen Absatz. Die stehen am Zebrastreifen und wiederholen ein paar Phrasen monoton. Oder am Flughafen die Einweiserinnen zu den “lines” – “Next one down here!”. Diese Art von Job ist mir letztes Mal schon aufgefallen. Gibts in Österreich sicher auch, aber da werden wohl nicht so monoton Sätze wiederholt, sonst wär mir das länger schon aufgefallen. Da muss man doch gaga werden bei der Arbeit.
… Ich kann unglaublich schnell tippen. Ich verbring also nicht meinen ganzen Urlaub mit der Tipperei, sondern nur ein paar Minuten neben meinem Kaffee ;) Seid unbesorgt, ich hab schon was von meinem Urlaub.
… Im Bryant Park gibts gratis W-Lan, aber der verwandelt sich grad in ein Winter-Wonderland. Mal sehen, wie oft ich das aushalte. Von da aus geht auch das Posting online.