Mittwoch, 18. November 2009

Schlecht vorbereitet...?

Da hab ich so viel Energie und so viel Mühe in die Reisevorbereitung gesteckt, und doch schau ich grad bisschen doof aus der Wäsche: Washington DC hab ich nämlich eher oberflächlich gemacht, weil ich mir in den Staaten noch einen Reiseführer kaufen wollte. Letzteres habe ich tatsächlich gemacht, und heute bin ich beim Durchblättern auf etwas gestossen, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Man kann nämlich das Weiße Haus nicht einfach so besichtigen. Nein, man muss sich bis zu 6 Monaten (mindestens aber 30 Tage) vorher bei seinem Kongressabgeordneten melden, als Ausländer bei seiner Botschaft. Und dann wird entschieden, ob man darf oder nicht... Also, kein Weißes Haus für mich *seufz*

Beim Rest bin ich aber sehr zufrieden mit mir. Auch wenn ich das Programm angesichts der lokalen Gegebenheiten am Besten mit "dramatisch überambitioniert" beschreiben würde - aber ich hatte durchaus im Sinn, so viel zu planen, dass ich aussuchen kann. Dass so viel wegfallen würde, hatte ich aber doch nicht gedacht.

Heute hab ich aber einen ganzen Tagesplan "abgearbeitet", und dabei eine Reise durch Amerika in mehrerlei Hinsicht gemacht: Erst bin ich nach York, PA, gefahren, und hab die Harley-Davidson-Fabrik besichtigt. Obwohl die Bänder stillstanden, war es eine sehr interessante Erfahrung.

Danach bin ich nach Sharpsburg, MD, gefahren, und hab das Antietam Battlefield besucht, wo die blutigste Schlacht des Bürgerkriegs geschlagen wurde. Die Fahrt dorthin war SEHR interessant. Sie führte nämlich quasi über Stock und Stein. Ich war in ländlichen Gegenden, von deren Existenz ich nichts vermutet hätte. Zudem zieht sich die Fahrt auch ordentlich - insgesamt warens 110 Meilen oneway. Irgendwie sah das auf der Karte anders aus. Und dort am Land sah ich dann doch das eine oder andere, das mir aus Filmen bekannt ist, von dem ich aber dachte, dass es eher eine Erfindung Hollywoods ist. Aber nein, tatsächlich gibt es diese Dinge da draußen in diesem GROSSEN Land.

Was ich auch geschafft hab, ist ein Besuch in einem Diner - das wollte ich immer schon mal machen. Und auch hier wieder: Ja, es gibt sie noch, die old-fashioned diners, die uns Hollywood gern mal ins Wohnzimmer bringt. War eine spannende Erfahrung. Und nachdem ich seit einigen Tagen versucht hatte eines zu finden, war ich heute dank eines netten Tourist-Infos-Mitarbeiters erfolgreich.

Nach einem Besuch in Gettysburg, ebenfalls bei einer Gedenkstätte für den civil war, war ich noch im Outlet shoppen - Klamotten und Schuhe, Kosmetika und Schmuck.

Morgen gehts dann zu den Amish People und weiter nach Washington. Der Countdown läuft - in 96 Stunden bin ich schon wieder in einem Flugzeug über dem Atlantik. Die Zeit vergeht wie im Flug - Wahnsinn.