Mittwoch, 4. November 2009

Spät aber doch die Meldung: Ich bin gut angekommen!

Puh, das war ein langer Tag! Bald bin ich 24 Stunden am Stück auf den Beinen. Und obwohl ich schon ein gutes Stück in Manhattan rummarschiert bin, bereits 100 Dollar ausgegeben habe und Zimtkaugummi kaue, kann ich es irgendwie gar nicht so richtig fassen, dass ich jetzt wirklich DA bin. Mein Bewusstsein ist wohl noch irgendwo über dem Atlantik…

Die verspätete Meldung ist übrigens der Tatsache geschuldet, dass es hier in der Gegend kein frei zugängliches W-Lan gibt, in das ich mich vom Hotelzimmer aus einloggen könnte. Ich werde mich morgen auf die Suche nach kostenlosen Hotspots machen. Bezahlinternet könnte ich haben – unter anderem vom Hilton um 14 $ für 24 Stunden (eine Frechheit eigentlich, dieser Preis, oder? Das sollte in deren Nächtigungspreisen drin sein). Aber eigentlich bin ich nicht gewillt, dass ich fürs Internet was zahle… Wir werden sehen, wo ich die Möglichkeit haben werden.

Bevor es aber soweit ist, werde ich mal im Schweinsgalopp durch meinen langen Tag tippen, damit die Erinnerung nicht gleich Morpheus Armen anheim fällt.
Kurz nach 3 Uhr weckt mich mein Wecker aus Neocitran-induziertem Tiefstschlaf. Immer wieder drück ich ihn weg, gegen halb vier erhebe ich meinen müden Körper. Die letzten Vorbereitungen sind schnell getroffen. Noch einmal ein Wohnungsrundgang, alle Stecker ziehen, und fünf Minuten vor der Zeit schon auf der Straße aufs bestellte Taxi warten. Das hab ich wohl noch nie geschafft bei einer Abreise… Taxifahrer kommt dann auch und fährt mich zum Flughafen. Bei British wollte grad keiner was außer mir, und mit den neuen Check-in-Automaten geht das auch alles ganz fix: um 6:00 bin ich fix und fertig eingecheckt. Der Koffer, der daheim noch 22,7 kg hatte, wiegt am Flughafen noch mal 200 g weniger – dabei bin doch ich diejenige, die sich bewegen musste ;) Tja, da steh ich nun ich armer Tor, und hab noch 1:45 h bis zu meinem Abflug. Ich stromere also mal durch die ganzen Geschäfte und lass mich dann um 6:45 am Gate nieder. Dort schmökere ich in einem Reiseführer, bei dem ich den allgemeinen, geschichtlichen, sozialen und kulturellen Teil noch nicht durch hatte. Bei British geht alles ganz zügig, wir sind pünktlich zum Start bereit und müssen nur noch Enteisen. Alles in allem läuft das viel besser als erwartet, die Briten haben das irgendwie drauf. Total effizient und freundlich sind die.

Die Frisur, die in Wien unter Schneeregen gelitten hat, erfreut sich in London Heathrow schönstem Sonnenschein. Bei der Rennerei durch die Terminals komm ich dafür ganz schon ins Schwitzen. Menschenskind, ist das dort RIE-SIG! Aber auch hier: super organisiert, klappt alles wie am Schnürchen. Die 1:45 fürs Umsteigen, bei denen ich schon Langeweilegefahr befürchtet hatte, gehen sich wegen der leichten Verspätung nach dem Enteisen grad noch gut aus, ohne dass ich hetzen müsste oder die letzte am Gate bin.

Endlich im Flieger nach JFK würd ich mich gern entspannen, aber ich bin tatsächlich immer noch zu hibbelig. Also zappe ich mich durchs Unterhaltungsprogramm. Im Gegensatz zur im Mai beflogenen Air Berlin hat hier jeder Sitz einen Monitor, und British liefert Kopfhörer für jeden Passagier. Erst sehe ich mir “Die Frau des Zeitreisenden” an. Da hatte ich ja eigentlich schon mit einem Kinobesuch geliebäugelt, aber das wurde nichts. Somit hab ich das quasi gratis nachgeholt. Danach gibts noch mal “The Ugly Truth”, den ich im Kino schon gesehen hatte. “Julie & Julia” sagt mir nicht so zu, dafür sehe ich ein paar Serienfolgen, unter anderem eine von CSI NY zur Einstimmung. Und dann noch den neuesten “Ice Age”. Ja, der Flug hat sich gelohnt :)

Die Immigration ist wieder mal “a pain in the rear”, aber auch das hat irgendwann ein Ende. Als ich dann endlich New Yorker Boden betreten, reißt meine Glückssträhne ab und ich setz mich mal auf den Hintern – Bordstein falsch eingeschätzt. Kann nach über 15 Stunden unterwegs schon mal passieren. Jetzt hab ich einen blauen Fleck auf der linken Pobacke. Ganz schön aua, das hätte ich nicht gebraucht. Den merk ich beim Gehen nämlich auch.

Der Transfer in die Stadt ist schnell geschafft, trotz zähflüssigem Verkehr. Der Check-in im Hotel klappt ebenfalls vorbildlich. Gegen halb vier bin ich im Zimmer, richte mich kurz ein und düs dann auch schon wieder los. Erst mal was zu trinken holen, Metrocard kaufen, einen Spaziergang machen (Metrocard aktivier ich erst morgen, gilt 7 Tage, und heute musste sie noch nicht sein).

Im Zickzack zwischen Streets und Avenues gehts auf die Lexington, zu einem meiner Lieblingsshops, dem Container Store. Dort kann man gaaaanz viele Sachen kaufen, mit denen man Ordnung machen kann. Mir war nach ein paar Reisesachen, die ich noch vermisst habe, und die hatten die da auch. Dann gehts zu Borders, einen Buchladen. Dort spingen mir die Romanvorlage “The Time Traveler’s Wife” gemeinsam mit einem anderen Buch und ein paar Goodies in die Hände. Nach dem Film war klar, dass ich das Buch auch lesen will, denn so ein paar Sachen möchte ich noch klären. Außerdem shoppe ich bei Duane Reade, meinem persönlichen Lebensretter für alle Lagen. Zimtkaugummi in 5 Ausführungen *jammi*

Geschafft verzieh ich mich wieder ins Hotel, es ist immerhin schon nach 19 Uhr, also nach 1 Uhr meiner Zeit. Nach einer Auseinandersetzung der erkenntnisreichen Art mit der Dusche fühl ich mich wieder etwas besser, und kann mir noch die Zeit für dieses Posting nehmen.

Ach ja, Fotos hab ich auch schon welche gemacht. Über 150 Stück, um genau zu sein. Das Licht war ein Wahnsinn, dazu die Wolken – ich hab mir regelrecht einen abgefreut, dass ich mir eine neue Kamera geleistet habe. Fürs Sichten bin ich aber zu erschöpft im Moment.

Das Wetter ist hier übrigens traumhaft, ich bin mit einem Shirt und einer Fleecejacke rumspaziert. Soviel zum Thema “huschi”! Ich sag nur “Bluna!” (ein kleiner Insider). Ich bin mir sicher, dass ich die warmen Sachen noch brauchen kann, aber im Moment sind sie nicht nötig… Edit, 12 h später: heute isses “huschi” ;) Ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil :D

Das Hotel ist gemessen am Preis sehr ok, für meine New-York-reisenden Kolleginnen werd ich in Kürze einen Review verfassen. Dürfte nach der ersten Nacht auch aussagekräftiger sein. Und die nehm ich jetzt in Anspruch (3:15 österreichischer Zeit am 4.11., auch wenn das erst später online geht). So long!

Edit: Ich hab doch noch den Fernseher angemacht, und tatsächlich eine (wenn auch alte) Folge “Bones” erwischt.So macht das Spaß :)