... nun sitze ich am Flughafen, und es ist noch deutlich über eine Stunde bis der Flug startet. Das hab ich nun davon, dass ich immer auf Nummer Sicher gehe. Aber immerhin heißt das, dass ich noch eine österreichische Zimtschnecke genießen kann, bevor ich jetzt wochenlang nur noch amerikanisches Cinnamon-Zeugs krieg *gg*
Dieses Mal habe ich die ganze Sache mit der Planung wirklich annähernd perfekt hinbekommen. Ich hatte um 23:30 Dienstschluss, war um Mitternacht zuhause, bin durch die Wohnung gewirbelt, habe meinen Koffer gepackt, habe noch mal Körperpflege mit heimischen Mitteln betrieben und bin mit all dem absolut im Soll gelegen. Ich hab sogar die Waschmaschine noch mal durchrotieren lassen. Sollte ein Einbrecher mein trautes Heim zu seinem Ziel küren, dann könnte er sich zwar überlegen, was für ein chaotischer Mensch da wohnt, aber zumindest würde er sich keine Blutvergiftung holen - sauber ist es soweit, nur an der Ordnung happerts ;) Aber das war kalkuliert, denn bei der Ordnung müsste ich mal wieder ein neues System entwerfen, und dafür fehlt mir irgendwie die Lust. Auf alle Fälle habe ich alles erledigt bekommen und war sogar auf der Straße, bevor das Taxi kam. Normalerweise bin ich immer extrem knapp dran und habe die letzte Stunde STRESS, aber die relaxte Grundstimmung hat sich auch hier durchgesetzt.
Die Fahrt zum Flughafen war in 20 min. erledigt, wobei ich mich über den Taxifahrer schon gewundert habe... Ich hatte permanent den Wunsch in den (vorhandenen aber nicht verwendeten) 6. Gang zu schalten, aber ich hab mir meine Effizienzgedanken gekniffen ;) Außerdem fand ich seine Kommunikationsstrategie etwas seltsam - ich glaube, er darf eher selten was sagen, denn er hatte permanent den Wunsch, mich zu unterbrechen, nur um mich zu einem neuen Thema auszufragen. Muss ich nicht verstehen... Aber ich bin sicher und mit ruhigem Magen angekommen, mehr will ich ja gar nicht.
Meine Reisetasche (leichter als ein Koffer) wiegt ca. 22 kg, nachdem ich noch vor dem Packen ein paar Sachen zur Seite gelegt hatte, die ich eigentlich vorhatte mitzunehmen. Damit habe ich gutes Augenmaß bewiesen, denn ich habe auf Anhieb ohne Probleme alles in die Tasche bekommen und sie blieb unter den magischen 23 kg. Ich bin richtig stolz auf mich, denn als ich gesehen hab, was sich da dann doch aufgetürmt hat, war ich doch etwas im Zweifel, ob sich das einerseits platzmäßig ausgehen wird, und ob ich andererseits im Gewichtslimit bleiben werde. Und selbst für den Fall, dass alle Geschäfte in den Staaten magischerweise ihre Türen vor mir verschließen sollten, habe ich genug mit, um die 3 Wochen nötigenfalls auch ohne Ergänzungskäufe überstehen zu können. Ok, AAA-Batterien für meine elektrische Zahnbürste (die aber ohne Strom auch geht) und ein Satz Einwegrasierer (nur einer dabei) wären nett *gesteh* Aber sonst ist in der Tasche alles drin, was ich so brauchen könnte/werde.
Spannend ist, dass ich es immer schaffe, unter den magischen 23 kg zu bleiben. Vor einigen Jahren war ich in der Türkei, da waren 20 kg erlaubt für zwei Wochen - ich habs ganz knapp geschafft, obwohl ich wirklich sparsam gepackt habe. Die letzten beiden Amerika-Urlaube habe ich mit demselben Koffer bestritten, der mich damals an den Strand begleitet hatte, und ich habs geschafft, da jeweils knapp unter 23 kg reinzupacken - einmal für 8, einmal für 18 Tage. Wie ich DAS gemacht habe, ist mir ein Rätsel... Und jetzt habe ich eine etwas leichtere Tasche, sprich etwas mehr Inhalt, aber ich bin wieder dezent unterm Limit. Irgendwie muss ich da zaubern... Dieses Mal musste ich mich ja auch für mehrere Wetterverhältnisse rüsten, zum Beispiel auch mit einer Übergangsjacke für die "mittleren" Staaten, Wintersachen für Philly und DC sowie Sommersachen für meine südlichsten Ziele. Es sollte alles bedacht sein....
Beim Packen habe ich mich daran erinnert, unlängst gelesen zu haben, dass ein Mensch heutzutage ca. 35000 Gegenstände besitzt. Ende des 19. Jahrhunderts waren es noch 50. Wenn ich mir ansehe, was ich so alles in den Händen hatte, und was ich so alles eingepackt habe, dann besitze ich wohl eventuell etwas mehr als 35000 Dinge... Es ist unfassbar, was in so einem Haushalt so rumfliegt... Allein mein Gepäck besteht überschlagsmäßig aus einer bald vierstelligen Summe an Sachen, wenn man alles einzeln zählt. Irgenwie pervers, oder?
Am Flughafen ist um diese Uhrzeit höllisch was los, damit hätte ich nicht gerechnet. Scheinbar gehen sehr viele Flüge zwischen 6 und 7 Uhr. Am Rollfeld, das ich beobachten kann, ist nicht wirklich Flugverkehr, aber die Transferbusse fahren im Accord. Wo wollen die ganzen Leute an einem Mittwoch im November hin? Andererseits: Will ich das wirklich wissen?
Außerdem habe ich mir mal wieder etwas in Erinnerung gerufen, das ich schon mal wusste - es ist wohl an jedem Flughafen der Welt so, dass die Gastronomiebetriebe Mondpreise aufrufen. Aus irgendeinem Grund, der wohl damit zu tun hat, dass man nicht ausweichen kann, geht das durch und die Leute konsumieren auch tatsächlich was. Nun ja, Weltstadt Wien, man tut was man kann.
Nachdem ich sinnierend und Tippend nun immerhin eine halbe Stunde "totgeschlagen" habe, beende ich mein Mäandern durch verschiedene Reiseaspekte und geh noch ein paar Fakten checken. Tschüss, Europa :)
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