Donnerstag, 1. Dezember 2011

Fortschritt



Ja, es war der Weg nach Amarillo :) Mittlerweile bin ich schon in New Mexico - in Albuquerque, um genau zu sein. Ich bin so beschäftigt, dass ich Ort und Zeit vergesse, würde ich nicht Reisetagebuch führen, wäre ich mittlerweile wohl wirklich verloren ;)

Geht es Euch manchmal auch so, dass Ihr den Eindruck habt, dass Amerika über weite Strecken eine Erfindung von Hollywood ist? Ich meine jetzt nicht das Land selber, sondern viele jener Dinge, die man in Filmen und Serien sieht, und die man unter "erfunden" ablegt, gedanklich. Tatsache ist: Art imitates Life. Es gibt Dinge in echt, die ich immer für übertrieben gehalten habe. Oder für ganz der Fantasie entsprungen. Und doch sehe ich sie jetzt. Diese runden Gebilde, die man in Western oft durch die Gegend kullern sieht? Mehreren davon bin ich heute ausgewichen. Kühe soweit das Auge reicht? Direkt neben der Autobahn. Verfallene Motels, aufgegebene Tankstellen? Zuhauf. Ein bisschen fühle ich mich wie in einer Fantasiewelt...

Als ich für den Englisch-Unterricht ein Referat über die Route 66 gemacht habe, habe ich mir gewünscht, das mal sehen zu können. Damals habe ich nicht verstanden, worum es eigentlich geht und wie das damals gewesen sein muss. Als sich in diesem Jahr die Chance ergeben hat, tatsächlich die 66 abzufahren, habe ich mich eingelesen. Ich habe immer noch nicht wirklich verstanden, worum es eigentlich geht und wie das damals gewesen sein muss. Jetzt, da ich das Ganze erlebe, beginnt es langsam zu dämmern. Werde ich richtig hinter das Phänoment steigen? Ich denke nicht. Aber als jemand, der erst geboren wurde, als die Mother Road schon außer Dienst gestellt war, könnte mir dazu nur eine Zeitmaschine verhelfen. Zwischenzeitlich sauge ich so viel vom alten Geist auf, wie ich kann. Und das ist reichlich.