Sonntag, 16. Mai 2010

Reisebericht Kanada - Montreal k&k

Nein, in diesem Fall heißt k&k nicht "kaiserlich und königlich", sondern bezieht sich auf zwei Dinge, die einem beim Streifzug durch die Stadt immer wieder begegnen: Kirchen und Kunst.
In Montreal kann man keinen Stein werfen, ohne dass man dabei eine Kirche trifft.
Leider habe ich mir nicht gemerkt, wer den Ausspruch getätigt hat, aber er ist absolut zutreffend. So viele Kirchen wie dort habe ich eigentlich noch nie auf so engem Raum gesehen, noch nicht mal in NYC, wo die religiösen Begegnungsstätten sich dicht an dicht drängen. Hier ein paar der hübscheren Kirchen in Bildern:

Die Place du Canada wird gleich von zwei Kirchen flankiert. Hier zu sehen ist anglikanische Kirche St. George...

... und auf der anderen Seite erhebt sich die katholische Basilika Marie Reine du Monde. Eine andere Ansicht davon habe ich schon in meiner 10-Bilder-Übersicht gepostet.

Am Square Phillips versteckt sich diese Kirche hinter einem Flagship Store von Kanadas berühmtester Kaufhauskette "The Bay", der Nachfolgerin der Hudson's Bay Company.

Nur wenige Schritte weiter befindet sich dieser imposante Bau - die St. James United Church.

Weil sie so hübsch ist, auch noch die Frontansicht. Spannenderweise waren diese Kirchen meist nicht zugänglich - hier zum Beispiel habe ich an verschlossenen Türen gerüttelt.

In Chinatown befand sich diese katholische Kirche. Und ich muss gestehen, dass mich das Vorhandensein christlicher Kirchen in den diversen Chinatowns, die ich schon besucht habe, immer wieder erstaunt. Da würde ich Tempel erwarten, aber das? Eher nicht...

Die größte und schönste Kirche in Montreal ist die Basilika de Notre Dame. Das wissen die auch - und verlangen horrenden Eintritt dafür, dass man das Innere betreten darf. So gerne ich mir (neo)gothische Bauwerke auch ansehe - auf die Art möchte ich der katholischen Kirche nicht in die Hände spielen. Bei einem kleinen Beitrag von 1 oder 2 $ hätte ich nichts gesagt, aber alles was mehr ist, ist fast schon modernes Raubrittertum, weswegen ich mir den Besuch verkniffen habe.

Und hier noch eine nette kleine Kirche, mehr eigentlich schon Kapelle in Vieux Montreal, der Altsstadt, direkt neben dem Marché de Bonsecours (der im Übrigen wesentlich weniger toll ist, als die Reiseführer ihn anpreisen)


Was die Sache mit der Kunst angeht, bin ich mir nicht ganz sicher, ob mir das nur einfach nicht aufgefallen ist an anderen Orten, die ich besucht habe, oder ob es sich so verhält, dass in Montreal tatsächlich mehr zu sehen ist. Zur Verteidigung meiner Ehre vermute ich letzteres ;)

Auf der Ile Sainte Helene steht dieses Kunstwerk, das wohl der Landschaftsverschönerung dienen soll. Einen Sinn oder eine Botschaft konnte ich dem Ding nicht entnehmen, aber da steht's halt. Würde die Sonne scheinen, würde es vielleicht interessante Schatten werfen, wer weiß...

Ebenfalls auf besagter Insel stehen diese zusammengebundenen Röhren, die Giraffen darstellen sollen (dazu gab's ein Schild mit Erklärungen). Und ja, ich finde, man kann sie erkennen. Das war im Übrigen so ungefähr das beste Wetter, das ich angetroffen habe. Und wegen dem bisschen Sonnenschein hatte ich am Abend dann eine "hübsche" Sonnenallergie in Maple-Leaf-Form im Dekolltée.

Am Quai von Vieux Montreal stehen die nächsten Kunstwerke, leider ohne Beschreibungen. Somit weiß ich nicht, was genau das hier darstellen soll - ich betitle es mal mit "deus ex machina", um dem Technologieaspekt gerecht zu werden.

Spannend fand ich diese Darstellung eines sitzenden Menschen, die aus lauter einzelnen Buchstaben zusammengeschweißt wurde. Dass das Gesicht buchstabefrei ist, würde einem Menschen, der mehr von Kunst versteht, sicher was sagen. Ich hingegen kann nur spekulieren :)

Die drei Herzen dürften ziemlich selbstverklärend sein. Sie sind auch ein beliebtes Fotoobjekt, und die Spanier, die da zu dritt herumgetollt sind (zwei davon mit Handy am Ohr), haben mich ganz schön lange warten lassen, bis ich meine Bilder machen konnte. Die waren total immun dagegen, dass sonst noch wer ein Bild machen könnten wollte...

Zwischen zwei Geschichtsmuseen befindet sich dieser Obelisk - genau hier konnten frühe Spuren der Ureinwohner nachgewiesen werden, die diese Stelle schon früh als Treffpunkt genutzt haben.

In der Nähe des Justizpalastes soll diese stilisierte Blume wohl für Heiterkeit sorgen.

Und ja, Heiterkeit hatte ich in Montreal bitter nötig, denn so wirklich toll fand ich's dort nicht. Die frankophone Welt war nicht so ganz meins... Das trübe Wetter hat dazu beigetragen, aber auch die eher wenig vorhandene Freundlichkeit der Leute. Weitere Eindrücke packe ich in ein gesondertes Posting - folgt in Bälde.