Mittwoch, 12. Mai 2010

Root Beer

Von Root Beer hatte ich schon gehört, bevor ich in die USA geflogen bin. Vor exakt einem Jahr habe ich in NYC dann zum ersten Mal welches probiert. "Interessant" war die erste Beschreibung, die mir dazu einfiel. Allerdings, mehr als zwei, drei Schlucke mag's nicht leiden, dann wirds sehr strange. Erinnert irgendwie an Mundspülung... Aber den Eindruck habe ich bei Cola-Rum ja auch.

Bei meinem Trip im November habe ich dann erneut versucht, mich mit diesem seltsamen Gebräu anzufreunden. Ich habe herausgefunden, dass es umso eher genießbar ist, je besser es gekühlt ist. Lau- oder gar zimmerwarm geht nun mal gar nicht! Allerdings ist das immer noch nichts, das man in Massen trinken könnte. Anders als andere Softdrinks wie zum Beispiel Mountain Dew oder Ginger Ale - das Zeug schmeckt mir.

In Kanada gabs dann noch einen Test, weil ich da eine andere Marke entdeckt hatte. Aber auch der Versuch erzielte kein anderes Ergebnis, und ich denke, ich werde es künftig ganz bleiben lassen. Es gibt ja so viele andere "Sodas", durch die man sich testen kann.

Wie komm ich jetzt aber auf das Thema? Ich habe ein Päckchen Jelly Beans aufgemacht, das ich aus Kanada mitgebracht hatte. Ich greif rein, steck mir eine der Gummibohnen in den Mund und meine Zunge entdeckt - Root-Beer-Geschmack. *schauder* Unglücklicherweise sind diese auch noch überproportional häufig vertreten, speziell zu denen mit Zimtgeschmack, von denen ich nur wenig gefunden habe.

Die Neugier hat mich dennoch gepackt, und ich habe mal nach "Root Beer" gegooglet. Jetzt bin ich auch etwas schlauer, und habe etwas ebenso witziges wie vermutlich zutreffendes gefunden:

Root Beer oder wie man Deutsche und Amerikaner unterschiedet

Dieser Autor hat ein Verfahren entwickelt, um Deutsche von Amerikanern zu unterscheiden: Man verabreicht ihnen Root Beer. Root Beer ist kein Bier, sondern gehört zur Familie der softdrinks wie Cola, ist also süß. Es ist alkoholfrei und enthält Kohlensäure und wurde früher aus der Rinde der Sassafras-Wurzel hergestellt. Dummerweise soll es da ein Problem mit krebserregenden Substanzen geben, weswegen heute Ersatzstoffe benutzt werden.

Nun mögen Amerikaner Root Beer oder sie mögen es nicht, ähnlich wie man Fanta mag oder eben nicht. Verabreicht man aber Deutschen Root Beer, spucken sie es aus, mehr noch, sie springen auf, reißen sich an den Haaren, schreien, rennen wild im Kreis, spülen sich den Mund aus – notfalls mit Fußbodenreiniger – und werfen einem dann mit hochrotem Kopf empört vor, sie vergiften zu wollen. Dieser Autor hat langjährige Experimente auf diesem Gebiet durchgeführt und kann mit großer Sicherheit sagen: Die Zahl der Deutschen, die Root Beer mögen, geht gegen Null.

Warum bleibt unklar. Da Deutsche problemlos wahrhaft widerliche Dinge wie Waldmeister oder gezuckertes Popcorn vertragen, kann es nicht an einem besonders erlesenen germanischen Geschmackssinn liegen. Eine Theorie besagt, dass irgendeine Substanz mit einem ähnlichen Geschmack bei deutschen Zahnärzten eingesetzt wurde und dass die Abneigung gegen Root Beer auf ein frühkindliches Trauma zurückgeht.

Ich war so frei, mir den interessanten Teil kopierenderweise auszuleihen, möchte aber darauf hinweisen, dass er nicht meiner Tastatur entstammt - so habe ich das noch nie betrachtet, aber ich neige zur Zustimmung. Zusammenfassung meiner Meinung: Root Beer ist BÄH!