Und diese Ansicht ist wohl schon die ergiebigste von Chinatown - was für "die größte Chinatown in Kanada" etwas ärmlich ist. In Montreal war dieses Stadtviertel irgendwie ausgedehnter und auch hübscher gestaltet. Aber immerhin habe ich hier Handtücher, Souvenirs und eine Handtasche bekommen - was eigentlich mehr ist, als ich sonstwo ergattert habe.
Im Gegensatz zu anderen Städten habe ich in Toronto eher weniger Kirchen erspäht, was ich ziemlich angenehm fand. Diese hier hat den Weg vor meine Linse auch hauptsächlich deswegen gefunden, weil sie wie ein Relikt wirkt, klein und unbedeutend gegen die Hochhäuser, die sie umgeben.
Als Hauptstadt des Bundesstaates Ontario hat Toronto jede Menge Regierungsgebäude. Diese sind auch verhältnismäßig alt und heben sich gegen die oft viel moderneren Gebäude der wirtschaftlich geprägten Downtown ab.
Eine Kirche? Weit gefehlt! Ein weiteres Regierungsgebäude. Ja, wir sind hier der viktorianischen Tradition Englands verhaftet.
Und die Sache mit den Flaggen hat man sich wohl von den Amis abgeschaut. In diesem Fall wehen sie vor dem Parlamentsgebäude.
Aber auch das alte Rathaus, das sich hier unverhofft zwischen den Hochhäusern zeigt, ist ein ziemlich historischer Bau.
Wofür der Turm gut sein soll, hat sich mir nicht erschlossen, aber hier steht er nun und hebt trotzig sein Gesicht gegen die modernen Gebäude im Hintergrund. Besichtigen kann man das Rathaus leider nicht.
Links vom alten befindet sich das neue Rathaus in den beiden gebogenen Hochhäusern. Der Platz davor unterliegt gerade einer Neugestaltung, die das Stadtzentrum einladender machen sollte. Das wird auch nicht schaden, denn so richtig entspannend wirkt der Nathan Phillips Square nicht.
Architektonisch hat Toronto aber doch einiges zu bieten. Stilistisch kenne ich mich zwar nicht wirklich aus, aber schauen kann ich trotzdem gut, und so ist mir einiges aufgefallen:
Was hier so frech hinter einer alten Steinfassade hervorblitzt ist der Anbau zum Royal Ontario Museum. Ungewöhnliche Musemsgebäude sind ja nichts neues, aber im Vergleich zum Beispiel zum Guggenheim gefällt mir dieses architektonisch besser.
Einerseits haben wir hier eine Verschmelzung von histrischen und modernen Elementen, und andererseits gibt es durch die vielen Kanten und Brüche jede Menge Punkte, die den Blick einfangen.
Und hier noch mal frontal. Das Ganze sieht nicht nur cool aus, sondern ist sogar noch funktionell. Im ersten Stock verbergen sich hinter den schiefen Wänden und ungewöhnlichen Fenstern unter anderem Dinosaurier-Skelette. Mehr dazu habe ich vor in einem gesonderten Beitrag zu Museen zu zeigen.
Nur wenige Schritte vom ROM weg ist dieses Gebäude mit seinem kecken Türmchen. Wofür es gut ist? Unbekannt. Aber spannend.
Was das ist, kann ich hingegen sagen - die Casa Loma. Ein Schlösschen, das sich irgendein neureicher Typ hingeklotzt hat, und in dem heute ein Museum ist. Was dort gezeigt wird? Zu gerne hätte ich darüber berichtet, aber leider blieb mir das Vergnügen verwehrt. Geöffnet hätte es bis 17.00 sein sollen, letzter Einlass um 16:00. Ich war um 16:02 dort - so genau kann man das mit der U-Bahn ja nicht eingrenzen. Um Einlass habe ich vergeblich gebeten - weder auf mein Klopfen noch auf das Betätigen der Glocke für behinderte Menschen zeigte sich eine Reaktion. Ich gestehe, dass ich da ziemlich sauer war, schließlich hatte ich ein vorbezahltes Ticket, dass ich nun nicht mehr nutzen konnte.
Dieses Museum habe ich ebenfalls ausgelassen, im Gegensatz zum obigen aber bewusst, denn auf Kunst hatte ich keine Lust. Aber die Fassade ist dennoch toll.
Hab ich nicht was von spannender Architektur gesagt? Was sich der Schöpfer dieses abgeschnittenen Häuschens gedacht hat, würd mich aber schon wundern. Oder vielleiht ist da mit der Stadtplanung was schiefgelaufen? Wie auch immer - es ist mir ins Auge gestochen.
Dieser Turm mit seinem gelben Glas hat ebenfalls meine Aufmerksamkeit erregt. Durch die Farbe allein hat er schon eine Sonderstellung, aber auch die Formgebung ist alles andere als gewöhnlich.
Diese Zacken erinnern mich an etwas - am Trump Tower sind sie wesentlich ausladender, aber daher kenne ich sie.
Wie auch mancherorts in NYC verschmilzt auch hier das Alte nahtlos mit dem Neuen und sorgt für interessante Anblicke.
Na, was haben wir denn da? Ein abblätterndes Plakat? Stoff, der sich nicht richtig halten kann? Eine künstliche Fassade, wo eigentlich keine ist?
Beim Näherkommen erschließt sich die Angelegenheit dem Betrachter - soll wohl Kunst sein. Das Ganze ist auf der Rückseite des kanadischen "Flatiron Buildings".
Und so sieht das von vorne aus. Ja, sehr schmal, je nach Blickwinkel ist die Verbreiterung nach hinten fast nicht zu sehen. Das Türmchen stört den Eindruck irgendwie, finde ich. Innen ist das sicher eine Herausforderung, von außen ist nicht die Form das spannendste, sondern eher die Farbe und die Verzierungen.
Noch mal Zacken, dieses Mal eingequetscht zwischen zwei Hochhäusern.
Im Hintergrund steht das älteste Haus in Toronto, das heute ein Museum beherbergt. Herzeigen tu ich das Bild allerdings wegen der durchzischenden Autos - und weil ich mal wieder total happy bin, was die Kamera kann. Schließlich hats hier schon gedämmert und das Foto ist freihändig geschossen.
Ein Turm direkt hinter dem Campbell House, der Werbung für eine Versicherungsgesellschaft macht.
Diese Werbung nahe der Casa Loma fand ich ebenfalls ablichtenswert. Einerseits wegen "sick leather" und andererseits wegen der Quasi-Mathematik.
Im Schatten des Flatiron Buildings ist mir diese riesige Feder begegnet, die Werbung für ein Geschäft machen soll. Da das Ding so groß war wie ich, durfte es ebenfalls auf die SD-Karte.
Ganz zum Ende noch ein Lichtblick - das Wetter konnte nicht pausenlos grauslich sein. Aber dennoch habe ich mir nach diesem Anblick in einer Apotheke noch Neocitran geholt, weil ich eine Verkühlung aufsteigen gespürt habe. Dank der raschen Intervetion habe ich die dann niedergekämpft und in gesund zurückgekehrt.