Sonntag, 28. August 2011

Reisevorbereitung

In drei Monaten bin ich schon wieder in den USA - juhu! Allerdings sollte ich mich langsam ein bisschen an die Reisevorbereitung machen. Allgemeine Reiseführer hab ich, aber für die Route 66 habe ich nichts Brauchbares gefunden. Also habe ich heute mal das Risiko auf mich genommen und bei amazon.com zwei Route 66-Bücher inkl. Karten geordert. Der Spaß kostet inklusive Versand auch nur 30 Euro, das kommt mir vertretbar vor. Ok, die Wartezeit beträgt drei bis fünf Wochen, aber dann habe ich immer noch Zeit, um mich richtig vorzubereiten.

Außerdem habe ich auch noch an anderer Stelle Geld ausgegeben - für eine Kamera. Meine Fuji F70 EXR hat schon einigermaßen gelitten und ich wollte einfach ein bisschen mehr. Nach langer Suche und vielen Vergleichen habe ich mich für eine Fuji HS20 EXR entschieden. Nach den ersten Bildern war ich veritabel enttäuscht und habe die Kamera schon bei Amazon zur Rücksendung angemeldet. Da ich keine Alternativen sehen, habe ich aber doch noch mal in einem Foto-Forum angefragt und siehe da: Die Jungs hatten Tricks auf Lager, wie die Kamera mit wenigen Einstellungen doch noch brauchbare Bilder macht. Nun sammle ich Zubehör für die Kamera in meinem Warenkorb bei Amazon. Zur Zeit sind's eh "nur" 120 Euro. Somit kommt der Fotospaß mit Kamera und Fotobuch mal eben auf 500 Euro. Hätte mich je wer gefragt, ob ich so viel Geld für's Fotografieren ausgeben möchte, ich hätte entschieden verneint. So ändern sich die Zeiten und Neigungen...

Donnerstag, 4. August 2011

Reisebericht DC aus verschiedenen Perspektiven - 26.-29.03.2011

Wenn man sich öfter als einmal an einem Ort aufhält, dann kennt man gewisse Dinge schon. Damit es nicht langweilig wird, versucht man dem Ganzen dann die eine oder andere neue Sichtweise abzuluchsen und ein bisschen zu spielen. Das kam dabei raus:

Bild von Annette
Da Annette doch ca. 20 cm größer ist als ich, hat sie auf manche Dinge auch einen anderen Blick. Diese Konstellation bot sich meinem Auge einfach nicht, weil ich zu bodennah bin. Umso dankbarer bin ich, dass ich Annette dahingeschleift habe, damit die solche Dinge entdeckt und festhält.

Mit den Memorials kann man auch lustige Spielchen spielen: Hier bietet ein schräger Blick aus dem Jefferson Memorial quer übers Basin zum Washington Monument eine ungewöhnliche Ansicht.

So hoch der Obselisk auch sein mag (170 m), so muss er sich manchmal doch beinahe hinter anderen Gebäuden verstecken...

Straßenlaterne versucht vergeblich, sich gegen den steinernen Koloss zu behaupten.

Danke, liebe Stadtplaner, für die zweiflammigen Straßenlaternen! Nachdem ein anderer Tourist gesehen hat, was mir ins Auge gestochen ist, hat er das Bild nachgeknipst - und gemeint, dass ihm sowas eigentlich nicht auffällt.

Jeder kennt das, oder? Die Perspektive verändert sich total, wenn man auf einmal nahe am Objekt ist ;)

Die Sonne versteckt sich hinter dem Parkplatzschild und die besondere Lichtkonstellation bringt das an sich trübe Glas der Straßenlaterne doch noch mal zum Leuchten.

Die "Lichtgestalt" Jefferon so platziert, dass ein Teil des in Stein gehauenen Spruches seine Geistesgröße betont (I have sworn upon the altar of God eternal hostility against every form of tyranny over the mind of man).

Eine Brücke führt über die Stelle am Basin, wo es mit dem Potomac verbunden ist. Da sich die runden Elemente der Begrenzung auf Hüfthöhe befinden, hätte ich vermutlich dieses Motiv nicht entdeckt, wenn ich nicht einen anderen Touristen auf Knien gesehen hätte...

Und es hat sich gelohnt da auch mal in die Knie zu gehen, finde ich. Zu dem Thema habe ich mal einen guten Spruch gelesen, der in etwas so lautete: "Ist die Position für den Fotografen noch bequem, ist die Perspektive noch nicht gut genug". Wer weiß, was ich rausholen hätte können, wenn ich mich auf den Bauch geworfen hätte *gg*

Nein, der Turm des Old Post Office wächst nicht aus dem Dach des Andrew W. Mellon Auditorium, aber aus der Position könnte man es fast vermuten...

Der Zaun des Weißen Hauses lädt auch zum Spielen ein, vor allem mit den dekorativen Elementen, die hier und da die Eintönigkeit der Stäbe unterbricht.

Sieht der Abschluss nicht aus wie die Zinnen einer Burg?

Und weil's so nett ist, gleich noch mal :) Wir haben davon profitiert, dass an diesem Nachmittag trotz des schönen Wetters nicht so viele Touristen einen Blick auf Obamas Zuhause werfen wollten, ansonsten sind solche Schnappschüsse nicht möglich. Manchmal muss man halt Glück haben.

Über unseren Spaziergang an der Embassy Row werde ich noch berichten - vorab zeige ich schon mal der Turm der Moschee durch eines der Zaunelemente fotografiert. Wenn ich's mir so recht überlege - das ist die einzige "klassische" Moschee, die mir in den USA begegnet ist. Ich bin mir sicher, dass es viele zu Gebetshäusern umfunktionierte Räumlichkeiten gibt, aber ein optisches Gegengewicht zu den vielen christlichen Kirchen ist nicht vorhanden.

Mittwoch, 3. August 2011

Reisebericht DC "Classics Revisited" - 26.-29.03.2011

Dieser Besuch in der US-Hauptstadt war ja schon mein dritter in ebensovielen Jahren. Das bedeutet aber auch, dass ich schon viel gesehen und auch darüber gebloggt habe. Die bisherigen Reiseberichte verlinke ich hier mal:
November 2009 - Eindrücke in Textform
November 2009 - bebilderter Reisebericht
November 2009 - Lieblingsbilder
November 2010 - bebilderter Reisebericht
November 2010 - Lieblingsskulptur Infinity
Langsam wird's also ein bisschen schwierig, Neuheiten zu posten. Ein paar neue Dinge habe ich natürlich besichtigt, aber da Annette noch nie in DC war, habe ich natürlich auch die "Klassiker" noch mal gesehen und versucht, ihnen neue Facetten abzugewinnen. Mal sehen, inwieweit mir das gelungen ist ;) Die neuen Ansichten der Stadt folgen dann in einem weiteren Posting.

Auch in Mount Vernon war ich bereits, möchte aber noch ein paar Bilder hinzufügen. Zum Beispiel diese lebensgroßen Figuren von George Washington, seiner Frau Martha und deren Enkelkindern Washy (links) und Nelly (rechts). Die begrüßen die Besucher im Eingangsbereich des Besucherzentrums von Mount Vernon und bilden ein nettes Fotomotiv für's Familienalbum.

Im selben Raum steht ein Modell des Hauses von George Washington. Es ist sehr liebevoll gestaltet und gleicht bis auf's kleinste Detail dem Original. Zudem ist es beweglich - Wände und Dach fahren rauf und runter und ermöglichen so immer neue Einsichten, die man beim raschen Gang durch das Haus gar nicht mitbekommen kann. Außerdem sind alle Räume mit Lage und Zweck beschrieben.

Die Spitze des Dachreiters mit dem Wetter"hahn" glänzt schön in der Sonne. Wie alles am Haus wurde natürlich auch dieses Detail renoviert seit George Washington den Aufbau geplant hatte.

Lichtgestalt Jefferson. Das Jefferson Memorial wurde bei unserem Besuch in die letzten Sonnenstrahlen getaucht und hat die überlebensgroße Statue im besten Licht erscheinen lassen. Der Spruch über seinem Kopf liest sich gesamt "I have sworn upon the altar of God eternal hostility against every form of tyranny over the mind of man" - das erklärt, warum das Wort "Tyrannei" über dem großen Freidenker steht.

Das FDR-Memorial, das üblicherweise als relativ trostlose Steinwüste daliegt, erstrahlt nach Sonnenuntergang in stimmungsvoller Beleuchtung - und wirkt gleich wesentlich weniger deprimierend.

Klassiker, oder? Wir haben alles, was mein Fotoherz begehrt: Obelisk + (verwackelungsfreiste) Nachtaufnahme + eine kleine Reflektion.

Das Lincoln Memorial bei Nacht - auch dieser Präsident wird natürlich ins beste Licht gerückt.

Viel war in der Nacht vom Denkmal zum Korea-Krieg nicht zu sehen, mit etwas Tricksen habe ich aber der Granitwand ein Bild entlockt. Irgendwie symbolisch für den Krieg - das aktuelle Geschehen steht im Licht, alles andere liegt im Dunkeln...

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort - so entstehen wohl viele gute Bilder. Das startende Flugzeug vom Reagan Airport sieht doch wie ein UFO aus, oder?

Dieses Mal hatte ich meine liebe Not mit Nachtaufnahmen, aber ich finde, die hier ist halbwegs gelungen. Wer auch immer die Idee hatte, das Washington Monument als hohen Blickfang zu gestalten - ich bin diesem Menschen zu Dank verpflichtet.

Ein kleiner Abstecher zu meiner Lieblingsskulptur Infinity musste natürlich auch dabei sein - schließlich habe ich von dem Ding schon so viel geschwärmt, dass sich Annette live ansehen wollte, was mich so fasziniert. Sie hat hinterher auch einen recht begeisterten Eindruck gemacht, ich bin also nicht ganz wahnsinnig ;)

Ebenfalls Pflicht bei einem Washington-Besuch - das Capitol. Auch dieses Mal habe ich es nicht von innen gesehen, aber wer weiß, wann es mich wieder hinverschlägt. Dann habe ich vielleicht auch endlich mal Glück/Zeit.

Der Turm vom Smithsonian Castle auf der Mall. Erst beim Betrachten der Bilder ist mir aufgefallen, dass die Bepflanzung vor der Statue die Sonne nachahmt, die das Logo des Smithsonian bildet.

Ja, und dann noch das Weiße Haus - auch ein Muss. Hier die Südseite, dem National Christmas Tree und Zero Milestone zugewandt.

Und die Nordseite an der Pennsylvania Avenue. Wie immer gut bewacht, aber prinzipiell bis auf die letzten paar Meter zugänglich. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, irgendwo zu wohnen, wo ständig Leute am Zaun stehen und das Haus begaffen...

Die neu erlebten Dinge folgen in Bälde in einem weiteren Posting. Außerdem habe ich noch ein paar Spielereien auf Lager - Washington aus einer anderen Perspektive, sozusagen. Noch zwei Beiträge, dann seid Ihr mal wieder erlöst ;)

Dienstag, 2. August 2011

Reisebericht Cherryblossom - 27.03.2011

Bei meinem ersten Besuch in der amerikanischen Hauptstadt Washington DC habe ich mir durchaus überlegt, wie das Basin wohl aussgehen mag, wenn die Kirschbäume in voller Blüte stehen. Rund um das Tidenausgleichsbecken sind hunderte Kirschbäume gepflanzt, die üblicherweise Anfang April blühen. Dass ich es mal schaffen sollte, zu diesem Zeitpunkt in der Stadt zu sein, hätte ich nicht gedacht, doch mit unserer Wahl der Reisezeit haben wir eine Punktlandung hingelegt, wie die nächsten Bilder zeigen werden.

Mit der Pflanzung von japanischen Kirschbäumen entlang des Potomac wurde 1910 begonnen, 1913 erfolgen dann die ersten am Basin. Im Laufe der Zeit hat Japan imm wieder Schenkungen von Pflanzen an die USA vorgenommen. Seit 1935 gibt es das Cherry Blossom Festival, das 1994 von einer auf zwei Wochen Dauer ausgedehnt wurde. Wir haben scheinbar das Ganze kurz vor dem Höhepunkt erwischt: es waren zwar Zelte und ähnliches zu sehen, aber die Menschenmassen hielten sich in Grenzen.

Das Knipsen hat mir an dieser Stelle sehr viel Spaß gemacht und ich habe ein paar Dinge ausprobiert. Drum gibt es auch eine ganze Fülle an Bildern, die nicht viel neue Erkenntnisse bringen, die mir aber einfach gut gefallen.

Vom Ostufer Richtung Norden, zur Independance Avenue, die hier über eine Brücke geführt wird.

Immer noch vom Ostufer, einmal quer über das Basin Richtung Westen/Arlington, VA. Man kann die kleinen Tretbötchen mieten und eine kleine, feuchte Rundfahrt machen.

Ostufer Richtung Washington Memorial.

Kleines Spiel mit "dem Zahnstocher" und der Schärfe.

Spannend, wie die Kirschbäume schon in voller Blüte stehen, während andere Bäume noch nicht mal Knospen angesetzt haben.

Weil's so viel Spaß macht - noch mal die Sache mit der Unschärfe.

Rund um's Washington Memorial hätte ein Drachensteig-Wettbewerb stattfinden sollen, der aber abgesagt wurde. Ein Unerschrockener hat sich aber nicht abbringen lassen.

Vom Westufer übers Basin hinweg, sogar mit einer kleinen Reflexion.

Ja, ich glaube, wir haben mein liebstes Fotoobjekt entdeckt. Bilden die Blüten nicht einen hübschen Rahmen?

Am Südufer des Basin steht das Jefferson Memorial (leider zur Zeit zum Teil von einer Baustelle umgeben).

Das Kuppeldach lugt frech durch eine kleine Lücke im Blütenbestand. Schön finde ich hier auch, wie das Licht auf die zarten Blütenblätter fällt.

Einfach nur schön, oder? Irgendwie finde ich das Bild sehr harmonisch und beruhigend.

Sonnenuntergang.

Zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen 34 Sekunden Zeit und 0 m Bewegung. Der gesamte Sonnenuntergang war eine Sache von nicht mehr als einer Minute zwischen "Sonne trifft auf Horizont" und "weg ist sie".

Der kleine Biber hat in regelmäßigen Abständen darauf hingewiesen, dass man die Blüten bitte nicht pflücken soll - recht hat er.

Diese Pagode ist ebenfalls ein Geschenk Japans an die Vereinigten Staaten und steht am Westufer in der Nähe des Franklin D. Roosevelt-Memorials.

Auch im FDR-Memorial stehen ein paar Kirschbäume und hauchen der Steinwüste etwas Leben ein. Spannend finde ich hier auch die Beleuchtung.

Gefeiert haben wir also nicht, wohl aber den Anblick genossen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war und fand den Ruf, der der Kirschblüte vorauseilt, absolut gerechtfertigt: Das sonst so nüchtere Basin wirkt auf einmal einladend und lieblich. Wer sich das ansehen möchte - in Verbindung mit den anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die Kirschblüte sicher eine Reise wert. Beim Vorausplanen braucht man aber etwas Glück, dass man den richtigen Termin erwischt, kurzfristig kann es scheinbar schwer werden, dass man noch ein (bezahlbares) Zimmer kriegt.