Dienstag, 2. August 2011

Reisebericht Cherryblossom - 27.03.2011

Bei meinem ersten Besuch in der amerikanischen Hauptstadt Washington DC habe ich mir durchaus überlegt, wie das Basin wohl aussgehen mag, wenn die Kirschbäume in voller Blüte stehen. Rund um das Tidenausgleichsbecken sind hunderte Kirschbäume gepflanzt, die üblicherweise Anfang April blühen. Dass ich es mal schaffen sollte, zu diesem Zeitpunkt in der Stadt zu sein, hätte ich nicht gedacht, doch mit unserer Wahl der Reisezeit haben wir eine Punktlandung hingelegt, wie die nächsten Bilder zeigen werden.

Mit der Pflanzung von japanischen Kirschbäumen entlang des Potomac wurde 1910 begonnen, 1913 erfolgen dann die ersten am Basin. Im Laufe der Zeit hat Japan imm wieder Schenkungen von Pflanzen an die USA vorgenommen. Seit 1935 gibt es das Cherry Blossom Festival, das 1994 von einer auf zwei Wochen Dauer ausgedehnt wurde. Wir haben scheinbar das Ganze kurz vor dem Höhepunkt erwischt: es waren zwar Zelte und ähnliches zu sehen, aber die Menschenmassen hielten sich in Grenzen.

Das Knipsen hat mir an dieser Stelle sehr viel Spaß gemacht und ich habe ein paar Dinge ausprobiert. Drum gibt es auch eine ganze Fülle an Bildern, die nicht viel neue Erkenntnisse bringen, die mir aber einfach gut gefallen.

Vom Ostufer Richtung Norden, zur Independance Avenue, die hier über eine Brücke geführt wird.

Immer noch vom Ostufer, einmal quer über das Basin Richtung Westen/Arlington, VA. Man kann die kleinen Tretbötchen mieten und eine kleine, feuchte Rundfahrt machen.

Ostufer Richtung Washington Memorial.

Kleines Spiel mit "dem Zahnstocher" und der Schärfe.

Spannend, wie die Kirschbäume schon in voller Blüte stehen, während andere Bäume noch nicht mal Knospen angesetzt haben.

Weil's so viel Spaß macht - noch mal die Sache mit der Unschärfe.

Rund um's Washington Memorial hätte ein Drachensteig-Wettbewerb stattfinden sollen, der aber abgesagt wurde. Ein Unerschrockener hat sich aber nicht abbringen lassen.

Vom Westufer übers Basin hinweg, sogar mit einer kleinen Reflexion.

Ja, ich glaube, wir haben mein liebstes Fotoobjekt entdeckt. Bilden die Blüten nicht einen hübschen Rahmen?

Am Südufer des Basin steht das Jefferson Memorial (leider zur Zeit zum Teil von einer Baustelle umgeben).

Das Kuppeldach lugt frech durch eine kleine Lücke im Blütenbestand. Schön finde ich hier auch, wie das Licht auf die zarten Blütenblätter fällt.

Einfach nur schön, oder? Irgendwie finde ich das Bild sehr harmonisch und beruhigend.

Sonnenuntergang.

Zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen 34 Sekunden Zeit und 0 m Bewegung. Der gesamte Sonnenuntergang war eine Sache von nicht mehr als einer Minute zwischen "Sonne trifft auf Horizont" und "weg ist sie".

Der kleine Biber hat in regelmäßigen Abständen darauf hingewiesen, dass man die Blüten bitte nicht pflücken soll - recht hat er.

Diese Pagode ist ebenfalls ein Geschenk Japans an die Vereinigten Staaten und steht am Westufer in der Nähe des Franklin D. Roosevelt-Memorials.

Auch im FDR-Memorial stehen ein paar Kirschbäume und hauchen der Steinwüste etwas Leben ein. Spannend finde ich hier auch die Beleuchtung.

Gefeiert haben wir also nicht, wohl aber den Anblick genossen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war und fand den Ruf, der der Kirschblüte vorauseilt, absolut gerechtfertigt: Das sonst so nüchtere Basin wirkt auf einmal einladend und lieblich. Wer sich das ansehen möchte - in Verbindung mit den anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die Kirschblüte sicher eine Reise wert. Beim Vorausplanen braucht man aber etwas Glück, dass man den richtigen Termin erwischt, kurzfristig kann es scheinbar schwer werden, dass man noch ein (bezahlbares) Zimmer kriegt.