Wink mit dem Zaunpfahl von meinem eigenen Blog in der Geschichtsabteilung links unten: "1960 Elvis Presley ends 2-year hitch in U.S. Army". Na dann, auf geht's!
Elvis über sich selber/Ein Freund über Elvis:
Meine Meinung: Elvis Aaron Presley, kurz auch Elvis oder The King (of Rock 'n' Roll) - in den letzten 55 Jahren gab es wohl kaum jemanden, der diesem Mann und seiner Musik entkommen ist. Bei mir verhält es sich natürlich nicht anders. Als Kind schon wurde ich mit seinen Songs beschallt, das erste Stück, das ich mir auf meinem Keyboard selber beigebracht habe, war "Love me tender". Obwohl er eigentlich mit großen Teilen seines Oevre nicht so wirklich in meinen Musikgeschmack passt, ist Elvis wohl der Künstler, von dem ich die meisten CDs habe - und ja, ich höre sie auch. Er hatte eine tolle Stimme und die meisten Lieder eignen sich wunderbar zum Mitsingen.
Memphis war ja auf meiner "Must see"-Liste, noch bevor ich mir vergegenwärtigt hatte, dass da Graceland steht, dass Elvis in dieser Stadt gelebt hatte. Als der Reiseführer noch Tupelo, MS, den Geburtsort von Elvis, in bewältigbarer Distanz aufzeigte, kam auch das auf die Liste, denn ich wollte die Chance nutzen, den Mythos so weit wie möglich zu ergründen. Ich hatte am Ende den sehr bivalenten Eindruck, dass ich einiges verstanden habe, aber jetzt auch viel mehr Fragen mit mir rumtrage, als ich ursprünglich eigentlich hatte. Obwohl es an sich eine einfache Geschichte sein sollte: Armer Junge vom Lande, gesegnet mit Stimme und Charisma, kommt in große Stadt, wird entdeckt, macht Musik und Filme, wächst zu einem dem größten Sexsymbole und einem absoluten Superstar heran, bevor er tragischerweise viel zu jung stirbt. Aber diese nüchterne Zusammenfassung wird dem Ganzen nicht gerecht...
Das erste Mal auf meiner Reise bin ich Elvis schon in Washington DC begegnet, wo in der Portrait Gallery eine Ausstellung mit Fotos stattfand, die den Künstler im zarten Alter von 21 zeigten. Er war schon nicht unattraktiv, obwohl sein Sexappeal sicher mehr von seiner Art als seinem eigentlich eher durchschnittlichen Aussehen herrührte. Er schien etwas verdutzt zu sein, dass er so vergöttert wurde, die Frauen ihm nachliefen, er kaum eine ruhige Minute hatte, und das, obwohl er doch nur Musik machte. Ich denke, das war so der Punkt an dem ich begonnen hatte, mir Gedanken über den Menschen Elvis Presley zu machen, nicht nur über die unerreichbar scheinende Figur, die so viele Songs gesungen hat.
Wiederbegegnet bin ich der Kunstfigur Elvis dann in Nashville, in der Country Music Hall of Fame. Da steht einer seiner Cadillacs mit pompöser Ausstattung. Schon da habe ich mir gedacht "Puh, das passiert, wenn Menschen mehr Geld haben, als sie ausgeben können", aber es war nur eine außerordentlich inadäquate Vorbereitung darauf, was mich in Graceland erwarten würde.
Elvis goldenes Klavier hat den Eindruck von Pomp und Dekadenz verstärkt. Auch das steht in Nashville hinter Glas, gemeinsam mit einem von seinen Bühnenanzügen und anderen Kleinigkeiten. Wieder zuhause habe ich bei meiner Recherche herausgefunden, dass Elvis in gleich fünf Music Halls of Fame vertreten ist, mehr als jeder andere Musiker - auch Rock'n'Roll, Gospel, Blues und Rockabilly haben ihn verewigt. Obwohl Elvis selber nie Musik geschrieben hat, sondern sich immer nur aus dem ihm vorgelegten Material das ausgesucht hat, was er singen wollte, obwohl nicht klar zu sein scheint, ob er Noten lesen konnte, hat er es unheimlich weit gebracht.
Mein Besuch bei Graceland begann etwas ernüchternd. Der Elvis Presley Boulevard, die Straße, die da hinführt, ist eine Art vierspurige Bundesstraße, eine von jenen Ausfallstraßen, die ich in ganz Amerika kennengelernt habe, wo sich Hotels, Motels, Drogerieketten, Fast Food-Restaurants und Tankstellen aneinanderreihen. Hier soll der King gewohnt haben? Beim Einbiegen auf den großen Parkplatz die nächste Ernüchterung: Parken kostet richtig Geld. Es sollte noch dicker kommen: Ein Ticket für das Haus und ein paar der sich auf dem Gelände befindlichen Ausstellungshallen kommt auf 34$ (ca. 25 Euro). Wie man an diesem Wartebereich sieht und wie sich mir sonst erschlossen hat, ist das Ganze sehr gut organisiert, aber wahrlich eine Gelddruckmaschine, ein Eindruck, der sich in den zahlreichen Giftshops mehr als nur erhärtet hat. Ich kaufe gerne Souvenirs, aber bei Shirts um 60$ oder Kulis um 8$ ist meine Bereitschaft gering - das ist Nepp.
Während ich auf den Bus gewartet habe, der einen über die Straße zum Haus gebracht hat (siehe Tor im Hintergrund), habe ich die zahlreichen "Musikinstrumente" aus Lichterketten bewundert, die auf dem Rasen rumstanden. Ausnahmsweise habe ich bedauert, dass es wegen der Zeitverschiebung (Memphis hat eine Stunde Differenz zur Ostküste) so spät dunkel wurde, die hätte ich gerne illuminiert gesehen. In sehr effizienter Weise wurde ich wenig später mit einem Audioguide ausgestattet und in einen Bus gequetscht. Ob der nun fährt, damit keiner auf dem Spaziergang ins Gemüse abhaut, oder weil man zahlenden Gästen nicht zumuten kann, eine Straße zu überqueren und ein paar Höhenmeter zu überwinden, wird mir ein Rätsel bleiben...
Das Haupthaus, vor dem der Bus hielt, wirkt jetzt nicht sonderlich pompös. Mit den Säulen hat es ein bisschen was von Südstaatenarchitektur, aber es sieht jetzt nicht so groß aus, wie man sich das Haus eines Mega-Stars vorstellt. Nun ja, was soll ich sagen "Don't judge a house by it's exterior" - innen sah das dann gleich ganz anders aus.
Ja, so kurz nach Mitte November kann man schon mal auf Weihnachten dekorieren. Und es hätte kitschiger sein können. Wirklich! Bei all dem, was ich da auf Graceland gesehen habe, geht das als absolut dezent durch. Wenigstens stand da nicht an jeder Ecke ein Mensch, dessen Job es war, in 15-Sekunden-Rhythmen Facts hochzurülpsen, sondern die angenehme Stimme des Erzählers im Audioguide hat das erledigt. Ich hab mich auch bemüht, den Leuten, die mit mir gekommen sind, ein bisschen aus dem Weg zu gehen, damit mir nicht ständig jemand in meine Bilder latscht.
Das Esszimmer des Kings. Wie alles im Haus ist es noch so, wie Elvis es verlassen hat. Scheinbar hat er an den Umbauten und Neudekorierungen immer mitgewirkt und das Haus immer so aussehen lassen, wie er es haben wollte, obwohl er wohl nur eher selten daheim war, wenn man sich seinen Tourplan ansieht.
Zu besuchen ist für den normalen zahlenden Gast nur das Erdgeschoss, mit der Begründung, dass Elvis selber seine Gäste und Freunde immer nur da empfangen hätte und der erste Stock immer off limits gewesen sei. Eigentlich glaub ich ja, dass da hinter dem Vorhang nur Kraut und Rüben herrscht, aber ich wollte keinen abrupten Abbruch meines Besuchs riskieren, indem ich da die Treppe hochflitze ;)
Das einzige Schlafzimmer, in das man einen Blick werfen kann, ist jenes, das Elvis seinen Eltern im Erdgeschoss eingerichtet hat. Er hatte anscheinend ein sehr enges, gutes Verhältnis zu ihnen und irgendwann sind sie auf Graceland eingezogen.
Die Küche mit allen Schikanen aus den 70ern. Man beachte wie auf dem Wohnzimmerbild weiter oben den Fernseher. Die Betreiber von Graceland scheinen auch Wert darauf zu legen, dass alles irgendwie noch halbwegs belebt aussieht, nicht so museumsartig. Wer weiß, vielleicht haben sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er doch eines Tages zurückkommt ;)
Die laufenden Fernseher hier scheinen Originale aus den 70ern zu sein. Der Audioguide hat erklärt, dass in diesem Fernsehraum Elvis oft 3 verschiedene Nachrichtenprogramme verfolgt hat, er dürfte ein Nachrichtenjunkie gewesen sein. Dabei dauerte es noch einige Jahre, bis CNN erfunden wurde...
Einen kleinen Schock hat mir das Billard-Zimmer verpasst. Der Stoff an Wänden und Decke ist einfach nur grauenhaft. Aber Geschmack kann man sich nunmal nicht kaufen, und man darf nicht vergessen - das waren die 70er...
Auch der Jungle Room, den man beim Verlassen des Kellers als erstes betritt, ist gewöhnungsbedürftig. Wenn man Geld im Überfluss hat, dann ist es wohl wirklich schwer, sich davon nicht auf Abwege tragen zu lassen. So ganz generell wurde Graceland mit jedem Schritt etwas unwirklicher, und müsste ich jemandem den Begriff Dekadenz veranschaulichen, dann würde ich ihn wohl dorthin mitnehmen.
Wieder an der frischen Luft wird der Besucher in verschiedene Nebengebäude geleitet. Auf dem Gelände steht so einiges - ein Pool und ein Kinderspielplatz waren ja zu erwarten, der Schießstand und so manches andere eher nicht. Hier zu sehen ist das Büro, von dem aus das Unternehmen Elvis verwaltet und vermarktet wurde. Für mich steht es im krassen Gegensatz zu dem ganzen Pomp in den anderen Räumlichkeiten. Die Gemälde sind übrigens Fanarbeiten.
In einem der Nebengebäude ist eine Art kleines Elvis-Museum untergebracht. Unter anderem findet sich hier ein Teil der goldenen Schallplatten und Auszeichnungen, die er für seine Arbeit bekommen hat.
Im nächsten Raum werden einige der Stationen seines Lebens beleuchtet, unter anderem natürlich auch die nur kurz währende Ehe mit Priscilla.
Auch die Army-Zeit, die er zu einem guten Teil in Deutschland verbracht hatte, war selbstverständlich eine Erwähnung wert.
Was ich bis dahin nicht wusste, was aber zu dem passt, wie ich Elvis mittlerweile wahrnehme, ist die Tatsache, dass er einen guten Teil seines Geldes gespendet hat. Er hat sehr viele Projekte unterstützt, von denen einige auf diesen Plaketten aufgeführt sind. Einige Schaukästen sind gefüllt mit eingelösten Schecks, jeder über 1000$ zugunsten einer karitativen Organisation - und das war in damaligen Zeiten wesentlich mehr Geld als heute. Irgendwie hat diese Entdeckung wieder ein bisschen was gerade gerückt, das die Erscheinung von Graceland ins schiefe Licht geschoben hatte.
Obwohl man es ihm zum Zeitpunkt seines Todes nicht mehr angesehen hat, war Elvis eigentlich ziemlich sportlich - anders wäre sein Bühnenleben wohl auch nicht durchzustehen gewesen. Als er Raquetball (? Wenn ich mich recht entsinne) für sich entdeckt hatte, hat er sich ein eigenes Gebäude dafür bauen lassen. Neben der eigentlichen Halle (siehe unten) gab es auch einen Erholungsbereich und andere Räumlichkeiten.
Der Spielraum stellt heute neben einem Teil seiner Awards und goldenen Schallplatten auch etliche Kostüme und Accessoires aus. Besuche in den anderen Ausstellungen, die sich im Empfangszentrum auf der anderen Straßenseite befinden, zeigen davon noch wesentlich mehr, und wenn man annimmt, dass das alles gemeinsam mit den Dingen, die sich in Museen auf der ganzen Welt befinden müssen, immer noch nur einen Teil von Elvis Kleiderschrank darstellt, dann kann man sich ausrechnen, wie viel Geld der Mann zu seinem Schneider getragen haben muss...
Was mir auch nicht bekannt war und mich etwas überrascht hat, war die Tatsache, dass Elvis, seine Eltern, seine Großmutter und sein totgeborener Zwillingsbruder auf Graceland begraben sind. Da es Versuche gab, den Leichnam von Elvis zu stehlen, der ursprünglich neben seiner Mutter auf einem normalen Friedhof beigesetzt worden war, hat Elvis' Vater Vernon die Erlaubnis erwirkt, seine Frau und seine Söhne zu exhumieren und auf Graceland wieder zu bestatten. Die vielen Geschenke und Blumen auf den Gräbern sind von Fans.
Diese Tafel (links) erklärt warum, wieso, weshalb - der Text rechts zeigt, was dabei rauskommen kann. Ich gestehe, ich war froh und dankbar, dass niemand dort mitbekommen hat, wo ich herkomme...
Wieder zurück auf der anderen Seite des Elvis Presley Boulevards habe ich mir die verschiedenen Ausstellungen angesehen. Angefangen habe ich - sehr passend für mich - mit der Autoausstellung. Keine Ahnung, ob die diversen Autos zum Zeitpunkt von Elvis Tod alle noch in seinem Besitz waren, oder ob sie nach und nach zurückgekauft wurden, aber da steht eine beträchtliche Anzahl von alten Autos, und auch das sind nicht alle, die er hatte... Der Ausstellungsraum war sehr nett aufgemacht, hat die Autos in Szene gesetzt, Bilder von Elvis mit diesem bestimmten Fahrzeug gezeigt. Für mich als Autoenthusiastin war das natürlich ein sehr passender Ort.
Ebenfalls zur Besichtigung stehen die Lisa Marie II und die Hound Dog, zwei von Elvis' Flugzeugen. Die waren eigentlich nach Florida verkauft worden, wurden aber von der Gesellschaft zurückgekauft und jetzt eben hier ausgestellt. Die Hound Dog ist ein nettes kleines, bunt ausgestattetes Ding. Die Lisa Marie hat mehrere Wohnbereiche wie den obigen, bietet Betten und ein Bad - unfassbar. Ja, war der erste Privatjet, den ich je von innen gesehen hab ;)
Ein kleiner Auszug aus seinem Kleiderschrank, untermalt von Filmen, in denen sich Freunde und seine Ex-Frau darüber geäußert haben, wie Elvis sich gekleidet hat, wie er eingekauft hat und wie das mit seinem Schneider war - grad die Bühnensachen waren natürlich nicht von der Stange. Scheinbar hatte der Mann ein Faible für BlingBling und Extravaganzen, traf sogar mal einen Präsidenten (fragt mich nicht welchen, hab ich vergessen) in einem seiner Kostüme, mit Cape und Sonnenbrille. Reichtum darf alles...
Dabei hatte alles so bescheiden, ja so ärmlich angefangen. Als Elvis 1935 in Tupelo, Mississippi, auf der falschen Seite der Eisenbahnlinie geboren wurde, wurde der Süden immer noch von der Wirtschaftskrise gebeutelt. Sein Vater musste in weiterer Folge während Elvis' Kindheitsjahren wegen Steuerbetrugs ins Gefängnis, die Familie verlor das Haus.
Jenes kleine Haus, bestehend aus zwei ärmlichen Zimmern ohne Bad oder auch nur fließendes Wasser, das Vernon Presley mit geliehenen 180 Dollar Anfang der 30er gebaut hatte und in dem Elvis gemeinsam mit seinem totgeborenen Zwilling auf die Welt kam. Seine Geburt war kein freudiges Ereignis sondern mehr eine Katastrophe - kaum vorstellbar mit dem Wissen, das wir heute haben. Seine Mutter war in weiterer Folge natürlich sehr glücklich darüber, was aus ihrem Sohn wurde, und hat das zum Teil auch darauf zurückgeführt, dass Elvis eben ein einsamer Zwilling war und somit von manchen Eigenschaften das Doppelte mitbekommen hatte.
Als Elvis 13 war, hat die Familie ihre Möbel und alles entbehrliche Hab und Gut verkauft, um sich den Sprit für die Fahrt nach Memphis leisten zu können. Memphis, die große Stadt, in der Elvis, der lange schon von Musik begeistert war, nur wenige Jahre später seine Chance gefunden und genutzt hat. Diese Statue zeigt Elvis im Alter von 13, mit der Gitarre, die er zum 11. Geburtstag geschenkt bekommen hat, statt des Fahrrads, das er sich eigentlich gewünscht hatte.
Die Leidenschaft für Musik erwachte in Elvis beim Kirchgang. Schon als Kind hat ihn der Chorgesang fasziniert, später durfte er dann mitsingen, bald auch als Solist. Die Kirche, in der Elvis seine ersten musikalischen Erfahrungen gemacht hat und die jetzt auf dem Gelände des Elvis Birth Place-Parks steht, wurde in den 90ern von den Betreibern gekauft, auf einem Tieflader an diese Stelle verbracht und dann nach Bildern restauriert. Zwischenzeitlich war sie ein Wohnhaus, jetzt ist sie eine Touristenattraktion. Die ganze Einrichtung hier wurde ursprünglich von Elvis ermöglicht, der in seinem Geburtsort insgesamt zwei Konzerte gespielt hatte, und bei einem davon auf seine Gage verzichtet hat unter der Voraussetzung, dass mit dem Geld ein Gelände in der Nähe seines Geburtshauses gekauft wird und zu einer Gedenkstätte für ihn gemacht wird. Das Geburtshaus wurde dann ebenfalls erworben, versetzt und dank Informationen von Vernon Presley halbwegs in den ursprünglichen Zustand versetzt. Heute klebt aber Tapete an den Wänden wo früher Zeitungspapier war...
Wesentlich weniger schreierisch und kommerziell als Graceland kommt sein Geburtsort daher, aber nicht weniger bemüht. Es gibt einen Lebensweg, der Meilensteine von Elvis' ersten 13 Jahren in der kleinen Stadt aufweist, einen Lebensbrunnen, eine Wand mit Zitaten, das Haus, die Kirche und ein Museum. Und der angeschlossene Giftshop ist wesentlich weniger überladen als seine ca. 10 Pendants auf Graceland, von viel weniger überteuert mal abgesehen. Alles in allem vielleicht der geeignetere Ort um dem Menschen Elvis Presley auf den Grund zu gehen als Graceland selber.
Wie man sieht, habe ich viel erfahren, bin um einige Fakten schlauer, aber dennoch entgeht mir immer noch so viel. Immerhin habe ich für mich einen Grund entdeckt, warum es wohl diese ganze "Elvis lebt"-Hysterie gibt. "Elvis lives" ist im Englischen ein Anagramm (ok, evils ist auch eines, aber das ist eine andere Geschichte *gg*). Mehr aber denke ich, dass die Menschen einen Entertainer wie Elvis einfach nicht sterben lassen möchten, zumindest nicht in ihren Köpfen und Herzen. Er hat wohl wie kein anderer die Musikwelt verändert, "schwarze" Musik gesellschaftsfähig gemacht.
Und er muss sehr unter seinem Ruhm gelitten haben, war bereits lange Zeit vor seinem Tod schwerst medikamentensüchtig, hatte diverse Erkrankungen. Rückblickend ist es wohl ein Wunder, dass er überhaupt so lange gelebt hat und überhaupt so lange in der Lage war, auf der Bühne zu stehen. In den letzten Monaten seines Lebens dürfte er täglich 40 bis 50 Schmerztabletten genommen haben - sowas kann der Körper nicht auf Dauer ertragen. Und so bin ich der Meinung, dass sein Tod ein großer Verlust für seine Fans war, aber für ihn selber eine Erlösung gewesen sein musste. Der bescheidene, schüchterne Junge aus dem ländlichen Mississippi war zwar irgendwie in den ganzen Rummel hineingewachsen, aber gut getan hat ihm das wohl nicht. Auch wenn er bis heute für Faszination und Musikgenuss steht. Danke, Elvis!