Mittwoch, 27. Mai 2009

Reisebericht III: Liberty Island und Ellis Island

Am Dienstag wurde es so richtig touristisch, da haben wir Liberty und Ellis Island "heimgesucht". Da ich die alte Dame schon gesondert vorgestellt habe, möchte ich heute weitere Eindrücke von diesem Tag liefern. Ich fand das Ganze generell beeindruckend, denn die beiden Inseln sind ja doch Institutionen in der noch recht jungen Geschichte der USA.

Zuerst mal ein Googlemaps-Bild von Liberty Island, weil ich finde, dass man da schön sieht, wie die Insel aufgebaut ist. Die orangen Buchstaben/Zahlen sind von mir. A kennzeichnet die An-/Ablegestelle, S die Stelle, an der die Skulpturen von Gustave Eiffel und seinen "Kollegen" steht. Die Zahlen ordne ich den jeweiligen Fotos zu.

Auf dem Weg von der Ubahnstation zum Battery Park (von wo die Fähre zu den Inseln startet) ist mir dieses Motiv vor die Linse gekommen. Es soll sich dabei um das Haus der ersten Amerikanerin, die heiliggesprochen wurde, handeln. Ich fand seine Position zwischen den beiden Giganten sehr bezeichnend und mochte den Gegensatz, der sich hier gezeigt hat.

Die Verkaufsstelle für die Fährtickets befindet sich in Castle Clinton. Ob es sich tatsächlich um einen Teil der ehemaligen Wehranlagen handelt, oder nachträglich aufgestellt wurde, kann ich nicht sagen. Auf alle Fälle fand ich es da drin recht interessant mit einem Stück alter Verteidiguungsmauer und alten Kanonen. Und auch hier gefiel mir der Kontrast zwischen dem alten Bauwerk und den neuen Türmen.

Vom Boot aus fotografiert - hier gings mir um die Symbolkraft des Segelbötchens, das da zwischen der Küste von New Jersey (links) und Manhattan (rechts) kreuzt. Oder segelt. Oder fährt. Oder so.

Der Klassiker - so schaut also die Skyline aus, wenn man sich am Wasser befindet.

An der mit 1 bezeichneten Stelle habe ich diese Entchen fotografiert, die da einfach so im Wasser herumgedümpelt sind. Ich kann mir schwer vorstellen, dass die kein idyllischeres Zuhause finden, aber vielleicht sind sie ja traditionsbewußt. Oder sie wollten einwandern und hatten nur alte Infos ;)

Das Wasser ist gar nicht so ruhig, wie man glauben wollen würde. An der Mauer, die ich mit 2 markiert habe, hat es sich ordentlich gebrochen, geschäumt, aufgetürmt und gespritzt - ohne Schiff in der Nähe, das verantwortlich gewesen wäre. Und es war natürlich eine Herausforderung, das Wasser zu erwischen, während es noch in der Luft war - nach mehreren Anläufen hab ich das dann auch geschafft.

Diese Foto zeigt den Fahnemast bei Markierung 3. Mir gefiel die Skyline im Hintergrund und dieses allgegenwärtig Patriotische.

Und weils so ein Gefühl von Freiheit in mir weckt, auch noch dieses Bild, kurz vor der Abfahrt zur nächsten Station.

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Auch für Ellis Island ein Satellitenbild von Google. Die Insel hat ja eine wechselreiche, für mich inspirierende Geschichte (die ich jetzt NICHT aufarbeiten will, ich bin ja nett). Nur ein kleiner Hinweis: Die orangene Ellipse bezeichnet in etwa die ursprüngliche Größe, alles andere, was Ihr hier seht, ist künstlich aufgeschüttet. Es gehört auch nur der ursprüngliche Teil zu New York, alles, was aufgeschüttet wurde, unterlegt den Gesetzen von New Jersey. Und ja, es geht da tatsächlich eine Brücke auf die Insel, und zwar von New Jersey her. Allerdings ist diese nicht für den Publikumsverkehr freigegeben und auch ihr Anfang in New Jersey liegt in einem Nationalpark-Gebiet, das nicht öffentlich zugänglich ist. Der Stern bezeichnet die Position, an der Fotos entstanden sind.

Generelles: Ellis Island war die zentrale Immigrationsstelle, durch die bis in die 50er-Jahre Menschen eingewandert sind. Bereits im späten 19ten Jahrhundert wurden hier auf der ursprünglichen Insel erste Gebäude errichtet, die später abbrannten und durch den heutigen Bau ersetzt wurden. Mitte der 50er wurde Ellis Island aufgegeben und lag ca. 30 Jahre lang brach. Seit 1990 befindet sich im Hauptgebäude ein öffentlich zugängliches Museum, für das kein Eintritt entrichtet werden muss, mit dem Fährticket erwirbt man auch das Zugangsrecht dafür. In der unteren Ebene gibt es einen Teil, der Zahlen, Daten und Fakten aufarbeitet. Im ersten Stock ist die große Halle, die unter anderem aus dem Film "Hitch - der Date Doktor" bekannt wurde. Sie erstreckt sich bis unters Dach, es geht allerdings ein Balkon rundherum, wodurch ein zweiter Stock entsteht. In den Nebenräumen im ersten und zweiten Stock gibt es Ausstellungen über die Geschichte der Insel und die Einwanderung an sich. Allerdings wurde für die Eröffnung als Museum nur das Hauptgebäude instand gesetzt, die anderen Gebäude auf der Insel sind in eher desolatem Zustand, werden nicht unbedingt gepflegt.
So, jetzt genug Geschichtsunterricht, ich zeig die Bilder:

Dieses Bild ist aus der Ausstellung im Erdgeschoß. Im Vordergrund ist ein 3D-Diagramm, das männliche und weibliche Einwanderer nach Zeiträumen aufschlüsselt. Im Hintergrund ist ein Säulendiagramm, das die Zahl der Zuwanderer nach geographischem Ursprung und Jahren zeigt. Rechts hinten sieht man die Bilderwand, die aus dieser Perspektive Menschen zeigt, die Ellis Island durchlaufen haben. Wenn man links davon steht, zeigt das Ganze eine Amerikanische Flagge. Mir gefällt die Symbolik davon, dass all diese Menschen (unter anderem) Amerika ausmachen.

Vom Erdgeschoss in den Hinterhof fotografiert - da sieht man, wie brach das Meiste liegt und wie sehr die Zeit es in Mitleidenschaft zieht. [*]

Einen Stock höher sieht das Ganze ähnlich aus. Hier gefiel mir besonders der Gegensatz zwischen den zerfallenden Gebäuden, dem Grün auf der Insel und der Skyline von Manhattan im Hintergrund. [*]

Hier die berühmte große Halle, der zentrale Abfertigungsort, vom Balkon runter fotografiert. So leer, wie sie ist, würde man fast nicht glauben, dass sich hier Menschenmassen durchgewälzt haben, dass die Halle oft gesteckt voll war. Wer sucht, findet hier übrigens Isabella, die mochte nicht mehr mit mir raufhatschen.

Ein Bild von außen. Die große Halle hat 3 dieser riesigen Fenster mit den lustigen Balkonen. Ich wollte wissen, wofür die gut sind und wie das von innen aussieht, weswegen ich das mal festgehalten habe.

Und ja, so siehts von innen aus. Man sieht, dass nur der obere, runde Teil in der großen Halle liegt, der untere "beleuchtet" das Erdgeschoss. Wofür die Balkone "gut" sind, weiß ich nicht, aber mir gefällt der Blick durchs Fenster, auch wenn ich die Sache mit dem Gegenlicht nicht hinbekommen hab.

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Und ein Foto ganz speziell für Etosha :D Nein, brauchst nicht um die Zewa-Küchenrolle rennen, jetzt isses zu spät ;)