Mittwoch, 29. September 2010

Reisebericht Paris: Eiffelturm-Special

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt und eines der vielen Wahrzeichen von Paris, umstritten und nicht immer geliebt - das ist der Eiffelturm. Aufgrund seiner Höhe ist er mir natürlich häufiger mal vor die Kamera gehupft und ich habe entsprechend einige Fotos von dem stählernen Koloss. Genug, um ein Posting zu erstellen, dass sich dem Symbol der Weltausstellung von 1889 ganz exklusiv widmet.

Mein erster Blick auf den Eiffelturm vom Seine-Ufer aus. Die Kuppel gehört nicht, wie erst vermutet, zum Invalidendome, sondern zu einem unbekannten Gebäude am Ende der Pont des Arts.

Ein sehr französisches Bild, das in unmittelbarer Nähe des Pantheon entstanden ist. Man sieht nicht besonders viele französische Flaggen, und hier war grad eine in wunderbarer Position. Mir gefallen auch die Fassaden dieser französischen Häuser - in Paris gibt es viel schöne, alte Bausubstanz, was ich toll finde.

Weils so schön ist, gleich noch mal von den Stufen des Pantheon runtergezoomt. Beeindruckend finde ich, dass man schon aus dieser Entfernung (fast 4 km Luftlinie) einiges von der Struktur sehen kann.

Einen Tag später bot sich an der Place de la Concorde dieses Bild.

Und dieses hier auch, mit dem Obelisken als schmückendes Beiwerk.

Ah, ich seh immer mehr davon. Sind nur noch etwa zwei Kilometer Luftlinie zwischen meinem Standort und dem Örtchen, an dem sich der Turm fast 325 m in die Höhe erhebt (inkl. Fersehantennen). Das Metallgerüst streckt sich vom Winter zum Sommer um ca. 15 cm - das find ich ganz schön viel.

Ohne Tricks und grafische Spielereien - genau so stand er da. Wirkt doch irgendwie unwirklich, oder? Vor allem wenn man die Farbe gegen jene vergleicht die sich ergibt, wenn man näher dran ist. Übrigens muss der Turm alle 7 Jahre gestrichen werden, ein Unterfangen, das etwa eineinhalb Jahre dauert und Kosten von 3 Millionen Euro verursacht. 60 Tonnen Farbe werden dabei von 25 Malern verarbeitet.

Erstmals in voller Pracht von der Place de Trocadero aus. Hier wirkt er nun doch um einiges dunkeler als von weitem, was vielleicht auch am Anstrich liegen mag - unten wird nämlich etwas dunkler angepinselt als oben.

Und es scheint zur Zeit mal wieder Streichzeit zu sein, wenn ich die Verhängung richtig interpretiere. Allerdings wollte ich hier mehr durch die Rundung hindurch die Ecole de Militaire fotografieren und die von Fussgängern und Straßenhändlern wimmelnde Brücke mit ins Bild nehmen. Da kommt man übrigens eher schwer voran, denn überall liegen Tücher, auf denen billige Eiffeltürme in diversen Größe und Farben stehen.

Wenn man schon mal in Paris ist, dann muss man auch auf den Turm rauf. Um 13,10 Euro darf man sich mit vielen anderen auf der obersten Plattform um das beste Plätzchen zum Fotografieren streiten. Ich bin ja verwöhnt durch meine Reisen außerhalb der Saison - normalerweise muss ich nirgends anstehen. Und überhaupt bin ich schlecht, wenn es ums Warten geht. Zudem war es am Mittwoch so heiß, dass ich das Gefühl hatte, einen Sonnenstich zu haben. Das Warten aufs Bezahlen und das Hochfahren war da nicht wirklich zuträglich. Und als mich einer der Security-Typen wegen meiner Dose Pepsi sehr rüde behandelt hat, war meine Laune etwas am Boden. Vielleicht hätte man doch eher auf den Tour Montparnasse (hier im Bild) fahren sollen?

Der Blick von oben ist aber schon toll, vor allem, weil man die Struktur der Stadt sehr schön sieht. Das komische Ding, das von links ins Foto stakt, ist wohl ein Blitzableiter, aber aufgrund des Gedränges musste ich froh sein, ein Plätzchen am Gitter ergattert zu haben. Da konnte ich nicht mehr groß wählerisch sein ;) Ist dieses Wetterchen nicht traumhaft?

Dieses Mal wollte ich eigentlich wirklich ernsthaft die kleine Freiheitsstatue besuchen, die sich hier in Paris befindet. Näher (ca. 1,5 km) als auf diesem Bild bin ich ihr aber leider nicht gekommen, sie musste wegen übervollem Programm gestrichen werden. Aber was ich so sehen kann, ähnelt sie ihrer großen Schwester von hinten doch sehr ;)

Einmal über die Seine auf den Arc de Triomphe und den Charles de Gaulle Etoile fotografiert. Wie klein und unbedeutend er von der Höhe aus wirkt, und wie monströs riesig er von nahem ist...



La Defense, der moderne Stadtteil außerhalb des Boulevards Peripherique, der Stadtautobahn, davor der Bois de Boulogne. Während innerhalb der Stadt fast nur alte Gebäude stehen bzw. neue Häuser sich bis auf wenige Ausnahmen harmonisch einfügen, durften sich die Architekten in diesem Bürostadtteil austoben.

Oh, ein Schatten ;) Hier sieht man auch schön, wie die Straßen durchschneiden, vor allem, weil die Häuser nicht wie anderswo alle unterschiedlich hoch sind, sondern eine recht einheitliche Höhe haben.

Hier noch mal mit Blick auf dem Invalidendom, der leider dem dichten Programm zum Opfer fiel. Aufgefallen ist mir auch, dass Paris recht einfarbig wirkt von oben, bis auf viele grüne Flecken, denn an Parks und Stadtgärten mangelt es der Stadt keinesfalls.

Hier sieht man die Farbe des Turms recht gut, die ja doch etwas anders wirkt, wenn man nah dran ist, wie wenn man ihn von weitem sieht. Das Schild hat was Amerikanisches, und wenn es um den Tourismus geht, dann schaffen auch die Franzosen Mehrsprachigkeit. Der Eiffelturm ist mit fast 8 mio. Besuchern im Jahr der Touristenmagnet in Frankreichs Hauptstadt, was sich auch an diesem Mittwoch im September gezeigt hat. Mit so vielen Leuten hätte ich wirklich nicht gerechnet. Und vor allem nicht gerechnet hätte ich mit den Inderinnen, die beim Runterfahren ständig in unserer Nähe waren. Den Damen war das Konzept von personal space vollkommen unbekannt, die waren ständig auf Tuchfühlung mit uns. Fand ich etwas mühsam, vor allem, weil mir zu dem Zeitpunkt wegen der Hitze und der Sonne schon etwas übel war.

Am Marsfeld wurde dann alles besser, da hatte ich nämlich wieder Raum zum Atmen und stand nicht in Menschenmassen, in denen kein Umfallen möglich gewesen wäre. Aus dieser Perspektive fand ich den Eiffelturm dann auch besonders schön, vor allem mit dem zart changierenden Licht im Hintergrund.

Vor Friedensdenkmal am Ende des Marsfelds ergab sich dann noch diese nette Perspektive, die gleichzeitig auch meinen letzten Blick auf die eiserne Dame markiert hat. Kaum zu glauben, dass der Turm ursprünglich nur 20 Jahre stehen bleiben sollte, und von der Bevölkerung erst als Schandfleck gesehen wurde. Mich würd aber schon interessieren, was in einem alternativen Universum an dieser Stelle stehen würde, wenn der Eiffelturm tatsächlich abgebaut werden hätte müssen (kleine Fringe-Anspielung zum Schluss).

Was ich leider nicht geschafft habe, war ein Besuch bei Nacht. Gerne hätte ich die Stadt bei Nacht gesehen von oben einerseits, und andererseits soll der Turm scheinbar lustige Lichtspielchen machen bei Nacht. Auch das ist ein Grund, warum ich mal wieder nach Paris fahren werd müssen. Neben den vielen Dingen, die ich sonst noch nicht geschafft habe :)