Sonntag, 10. Juni 2012

Stadtansichten Köln - Ostern 2012

Puh, schon wieder über 2 Monate ist es her, dass ich Annette und die Katerchens im Rheinland besucht habe. Die Zeit verfliegt und ich komm irgendwie zu gar nichts. Die ca. 300 Bilder aufzuarbeiten war nun nicht soooo schwer, was hat mich also gehindert? Generelle Unlust vermutlich, und das Wissen, dass irgendwo noch das 20-fache an Fotos rumliegt, die auch noch durchgegangen und teils veröffentlicht werden wollen.

Aber das hat ja nichts mit Köln zu tun - sehen wir uns mal an, was mir dort untergekommen ist. Leider war das Wetter etwas trüb, damit musste ich leben. Leider sieht man es den Bildern halt auch an. Trotzdem habe ich einiges entdeckt, das interessant war.

Als kleine Übersicht, findet Ihr HIER eine Karte, wo verschiedene Dinge eingezeichnet sind. Wenn man mit Google Maps schon seine eigene Karten machen kann, dann möchte ich das auch nutzen. Mir helfen Karten immer, Dinge zuzuordnen - wer weiß, vielleicht ist unter Euch auch jemand, dem das gefällt.

Vor dem Rathaus finden zur Zeit Ausgrabungen statt. Es wurden die Fundamente von einigen gut erhaltenen jüdischen Häusern gefunden. Soweit ich das verstanden habe, wurden im 15. Jahrhundert die jüdischen Häuser abgerissen, der freiwerdende Platz wurde nie mehr wirklich bebaut, was erklärt, warum die Fundamente so knapp unter dem Straßenniveau liegen. Man beachte den Dom im Hintergrund.

Als großer Fan von so altem Zeugs hat mich das natürlich sehr begeistert. Moderne Menschen, wie auch ich mich für einen halte, sind ja immer wieder ein bisschen erstaunt, was es früher schon alles gegeben hat. Die Bauweise dieser Häuser hat hier für mich keine Ausnahme gemacht.

In Anbetracht dessen, dass es sich hier nur um ein Ausgrabungsfeld handelt (und kein [Freilicht]Museum oder ähnliches), sind die Dinge gut dokumentiert. Es finden sich immer wieder Grundrisse wie der obige, darunter ein paar Worte in Deutsch und Englisch, wem das Haus gehörte, wofür es gedacht war, was schon gefunden wurde. Für mich als Touristin ist das toll aufbereitet.

Der Turm im Hintergrund gehört zum Rathaus. Obwohl Gründonnerstag war, wuselte es auf der Ausgrabung - es waren einige Mitarbeiter gut beschäftigt.Das weiße Zelt im Hintergrund steht über der Mikwe, einem Grundwasserbad, in dem sich die Juden vor allem seelisch gereinigt haben.

Dieses Bild zeigt einen Teil des Zuflusssystems zur Mikwe.

Das Rathaus finde ich spannend mit seinen gotischen Bögen und den Säulen. Die Halle dahinter sei frei besichtigbar lt. meinem Reiseführer, aber wir haben leider versäumt, da reinzugehen.

Und ich fand den Turm auch viel faszinierender, warum er in mehreren Perspektiven auf's Bild durfte.

Aus diesem Winkel gefällt er mir besonders gut. Kaum zu glauben, dass nach dem zweiten Weltkrieg (unter dem auch Köln sehr gelitten hat) kaum noch etwas davon übrig war. Schön, dass er in seiner alten Pracht restauriert wurde, anstatt einfach schnell und mit so wenig Aufwand wie möglich wieder hochgezogen zu werden.

"Alter Markt", ein Platz, der quasi hinter dem Rathaus verläuft (das wär auf diesem Bild rechter Hand). Im Winter findet hier ein Weihnachtsmarkt statt, auf dem ich sogar mal war. Unfassbar für eine Weihnachtsverweigererin wie mich... Und danach waren wir in irgendeinem Lokal noch was trinken, aber die Caipis waren nicht berühmt. Egal, wir waren ja öffentlich unterwegs. Aber ich schweife ab...

Alle vorherigen Bilder sind am Gründonnerstag in Begleitung von Annette und ihrem Freund entstanden. Die jetzt folgenden habe ich am Dienstag nach Ostern ganz alleine aufgenommen ;) Shopping in Downtown - Fußgängerzonen sind mittlerweile irgendwie verwechselbar, oder?

Ok, Köln bemüht sich, so wie hier mit dem Peek&Cloppenburg-Haus, das die Kirche linker Hand spiegelt.

Oder mit der Eistüte, die da auf der Neumarkt-Galerie klebt. Man gewöhnt sich an alles, aber beim ersten Mal fand ich das schon lustig :) Damit der gemeine Tourist sich nicht verirrt, wird ihm auf dem "Überkopfwegweiser" auch noch gesagt, welche Fußgängerzone er betritt, denn Köln hat mehrere Einkaufsstraßen, in denen kein Verkehr zugelassen ist.
Köln hat auch einige Kirchen, neben dem berühmten Dom. Auf dem Bild zu sehen ist die für mich architektonisch ganz interessante Kirche "St. Aposteln".

Auch das römische Erbe kann die Stadt nicht ganz verleugnen (dazu in einem anderen Posting mehr) - von diesem Rest der Stadtmauer aus römischer Zeit kann man einen Blick auf den Dom erhaschen.


Der Weg entlang der Stadtmauer zum berühmten Gotteshaus führt am Kölnischen Stadtmuseum vorbei, das gar geflügelt daherkommt.

Kölner Automobilkulturgut (ist doch ein Fiesta, oder?) ziert einen Turm als Kunstwerk. Durchaus interessant und bei Sonnenlicht sicher noch ein hübscherer Anblick.

Geflügelten Autos ist zu entkommen, dem Dom irgendwie nicht. Mit fast 160 Metern Höhe überragen die Türme einiges und schummeln sich immer wieder ins Blickfeld.

Dann gehen wir mal frontal auf den Dom zu, wenn der schon so in der Gegend rumsteht...

... bis wir quasi in ihn reinlaufen. "Majestätisch" fällt mir für diesen Anblick ein. Obwohl gotische Bauwerke (wohl wegen des Sandsteins) meist irgendwie dreckig aussehen, finde ich den Dom einfach schön. Wer sich für seine Geschichte und seinen kunsthistorischen Werk interessiert: LINK. Ich find's recht interessant.

Zum Abschluss noch ein Nachtbild - nur das Gerüst stört ein bisschen. Aber den Kölner Dom ohne Gerüst zu knipsen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, irgendwo wird er immer grad repariert ;) Rechts im Bild sieht man das Römisch-Germanische Museum mit dem Dyonisos-Mosaik, das ich bei einem früheren Besuch auch schon mal heimgesucht habe. Hach, ich liebe Museen!

Für mich ist Köln immer wieder eine Reise wert. Da Annette in der Nähe wohnt habe ich zu der Stadt einen anderen Zugang als zu jenen, die ich auf eigene Faust mit Reiseführer und Co erkunde. Dieses Mal bin ich aber doch mit einem Büchlein im Gepäck angerückt, um einfach mal ein bisschen einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Der Reiseführer war ein Schnäppchen, weshalb ich ihm für einen Kurztrip seine zahlreichen Schwächen verzeihe. Für eine ausgedehnte Erkundung der Rheinmetropole ist er aber nicht geeignet.

Alles in allem habe ich dadurch aber mehr und andere Dinge gesehen - mein Tag alleine in der Stadt war ein bisschen Shopping, ein paar Bilder, ein Museum (Beitrag folgt) und ein kleiner Ausflug in die USA, als ich nach einem Abstecher in den British Shop (Zimtsachen und Rootbeer) auch noch einen Dunkin Donuts fand. Reisen nach meinem Geschmack, quasi.