Sonntag, 10. Oktober 2010

Zahlen, Daten, Fakten und Trivia

Eigentlich wollte ich mir so ein Posting dieses mal ja verkneifen, aber da ich danach gefragt wurde, will ich mal nicht so sein und werfe mit ein paar Zahlen um mich *gg*

Zeiten:
83:20 h - Dauer zwischen Verlassen meiner Wohnung und Wiederankunft
73:30 h - Aufenthaltsdauer innerhalb des Peripherique, also in der Stadt selber
3x8 Stunden Sightseeing
1 Stunde Wartezeit auf den Tisch im Hard Rock Café

Die monetäre Seite:
ca. 370 Euro Gesamtkosten für den Trip, davon
90 Euro für 3 Nächte Hotel
126 Euro Transportkosten (58 Euro Flug, 56 Euro Transferkosten zwischen den Orten, 12 Euro öffentliche Verkehrsmittel)
ca. 70 Euro Gastronomie
ca. 25 Euro Supermärkte für Snacks zwischendurch
ca. 33 Euro Souvenirs ect.
ca. 25 Euro Eintritte

Erinnerungen:
1000 Fotos, 1 Video
45 Seiten Reisetagebuch (Moleskine-Größe)
1 Handtasche
3 Postkarten
1 Kühlschrankmagnet

Sonstiges:
1 Köfferchen (Handgepäcksgröße) und 1 Handtasche - mit weniger war ich noch nie unterwegs
unzählige Anspielungen auf Bones und Fringe
2 wundgelaufene Füße, 2 Blasen auf dem Hallux
viele, viele Pausen auf Pariser Bänkchen
5 besuchte Lokale


Trivia:
Was mich immer wieder verwundert - wie Menschen mit Kindern reisen. Nicht nur, dass ich im Flugzeug sowohl am Hin- als auch am Rückflug Kleinkinder in unmittelbarer Nähe sitzen hatte, die natürlich keine Freude am Fliegen hatten und entsprechend auch ausgiebig geweint haben. Wie sehr mich sowas freut, kann sich jeder vorstellen, der weiß, wie "gerne" ich Kinderschreie höre. Außerdem war in der Schnellbahn auf dem Weg zum Flughafen eine Mutter unterwegs, die sich und ihr Kind wohl als einzige Menschen in dem Zug wahrgenommen hat. Mit dem riesigen 3-rädrigen Buggy hat sie den Gang beim Ein- und Ausstieg komplett blockiert, die monströs riesige Reisetasche blockierte den Rest des Bewegungsspielraums. Sie saß da auf dem Boden und hat ihr Kind aus einem Hipp-Gläschen gefüttert und hat Leute angefaucht, die ein- oder aussteigen wollten. Tolles Vorbild für so ein Kind...

Französische Supermärkte sind toll. Ok, ausländische Supermärkte sind immer toll, aber die in Paris haben mir gut gefallen. Nicht nur, weil es ganz viele unterschiedliche, sehr schmackhafte Sorgen von Keksen gibt. Sondern auch, weil die Auswahl an frischen Lebensmitteln riesig ist, und alles sehr appetitlich wirkt, nicht so wie das teilweise doch etwas lustlose Gemüse in hiesigen Supermärkten. Und weil die Auswahl an Fertiggerichten sehr weit gestreut ist und von den verschiedenen Kulturen geprägt ist, die in Frankreich zuhause sind. Leider konnte ich mich da nicht durchprobieren, sollte ich aber je in Frankreich wohnen, werde ich diese kulinarischen Abenteuer unternehmen.

Paris ist nicht Amerika. Nicht nur geographisch, sondern auch vom verhalten der Leute her. Vor allem meine ich die Tatsache, dass es jedem komplett egal ist, ob man grad ein Bild macht oder nicht. Die Leute latschen da einfach rein, egal, ob Einheimische oder Touristen. Das lob ich mir an Amerika halt schon - Rücksichtnahme. Aber was wäre Paris ohne Franzosen? ;) Die Franzosen haben die Höflichkeit auch nicht unbedingt erfunden, Servicequalität ist etwas eher unbekanntes, das Konzept von "personal space" wird ebenfalls nicht allzu hoch eingeschätzt. Touristen scheinen generell eher Störfaktoren zu sein.

Paris ist die Modehauptstadt Europas - fein. Über Geschmack kann man nicht streiten. Aber was für fragwürdige Kombinationen und Einzelstücke ich da gesehen habe, das geht auf keine Kuhhaut. Schick finde ich anders, aber was modern ist, muss ja nicht unbedingt gefallen... Auf alle Fälle habe ich kaum was gesehen, das ich auch tragen wollen würde. An Touristen habe ich erstaunlich viele sehr klobige Turnschuhe gesehen - ok, pro Tourist maximal 2 *gg* Ich habe beschlossen, mir auch sowas zuzulegen für weitere Trips, damit ich mir bei künftigen Stadtbesichtigungen leichter tue und mir weniger Blasen laufe. Ich werde aber davon absehen, diese Art von Fußbekleidung zu Röcken zu kombinieren.

Mich mit Steffi in Paris zu treffen, war eine wirklich tolle Idee. Das hat super funktioniert und es hat sehr viel Spaß gemacht, Dinge gemeinsam zu erleben und sie auch gleich zu teilen. Ein kleines Bisschen hatte ich mir doch Gedanken gemacht, weil ich sonst immer alleine wegfahre und somit nicht gewohnt bin, Dinge gemeinsam zu tun, aber es sich als hat wesentlich besser rausgestellt als ich mir hätte vorstellen können. Wir haben jede Menge Anspielungen ausgetauscht, vor allem bezüglich Fringe, das wir beide sehr gerne sehen. Angenehmer hätte ich mir sowas nicht vorstellen können und ich stehe jetzt auch der Idee, künftig wieder mal mit jemandem zu verreisen, viel offener gegenüber.

Meine kleine To Do-Liste, die ich auf dem Flug erstellt habe, habe ich auch abgearbeitet: ich habe ein Croissant und ein Petit Pain au Chocolat gegessen, Postkarten geschrieben und etwas getan, das ich sonst nie tue. Und ganz viele Fotos gemacht, aber das war etrwas redundant ;)

Ein Posting mit "typisch französisch"-Fotos wird noch folgen, dann bin ich mal durch mit meinen Paris-Berichten :)

Dienstag, 5. Oktober 2010

Reisebericht Paris - Typisch Französisch

Zum Abschluss meiner Reiseberichte möchte ich noch eine Reihe von Bildern präsentieren, die für mich irgendwie die "Französischheit" von Paris besonders gut demonstrieren. Wenn ich schon so viele Bilder mache, dann muss ich sie auch unter die Leute bringen - hiermit habe ich dann immerhin 15% dessen präsentiert, was ich so geknipst habe ;)

Kein Lüftchen wehte auf der Ile de la Cite, um der Flagge etwas Leben einzuhauchen. Ist vielleicht auch besser, weil der Dachreiter von Sainte Chapelle sonst nicht so gut zur Geltung käme.

Ohne Worte, oder? Eine Ente, eine Mütze, das ganze vor Notre Dame - fehlt nur noch ein Baguette, und das Klischee ist perfekt.

Die Parksitten der Pariser. Mit denen wurde ich irgendwie nicht so wirklich warm... Hier haben wir gleich zwei Sünder. Der SUV stand so schon da, als wir beim Italiener Platz nahmen, und er stand immer noch genau so, als wir ein Mahl später wieder gingen. Der Mercedes war immerhin mit zwei Männern besetzt, die auch drin sitzen blieben - was die da gemacht haben, wird ewig ein Rätsel bleiben. Aber sie schienen sich wohl zu fühlen, denn sie saßen da ganz schön lang.

Parken, die zweite. Egal, wie teuer ein Auto ist, es wird einfach irgendwi hingestellt. Im Zweifelsfall auch mitten auf den Radweg. Im Vordergrund sind übrigens Velib zu sehen, Fahrräder eines Verleihers, der Stationen überall in der Innenstadt hat. Man kann sich das Rad irgendwo nehmen und anderswo zurückstellen. Scheint recht praktisch zu sein, auch wenn die Räder jetzt nicht grad sehr ergonomisch wirken.

Sogar die Polizei parkt auf dem Zebrastreifen, aber am dritten Tag hat mich eigentlich schon so gut wie nichts mehr groß erstaunt.

An der Place des Vosges - allein der Torbogen hatte schon so was französisches, dann die Straßenschilder (wo es an anderer Stelle mangelt, haben wir hier zu viele davon), und schließlich ein französisches Auto. Hab ich schon mal gesagt, dass ich noch nie so viele französische Autos gesehen habe? *gg*

Unschwer erkennbar - Place de la Concorde. Für einen ganz kurzen Moment verkehrsfrei, und somit kann ich herzeigen, was mir eigentlich aufgefallen ist: keine Markierungen! Nicht nur, dass wir nur dezent überteertes Kopfsteinpflaster haben, nein, es ist auch ohne jede Hilfe für den Autofahrer. Und das ist die Regel, nicht die Ausnahme. Eigentlich clever, denn einerseits spart sich der Staat viel Geld, wenn er die Straßen nicht anpinseln lässt, und andererseits wird die Reparaturwirtschaft angekurbelt, denn beschädigte Autos gibt es mehr als genug auf den Straßen. Ein Fahrzeug ohne Dellen und Kratzer war eher die Ausnahme als die Regel.

Der öffentliche Verkehr ist gut ausgebaut, aber nicht besonders benutzerfreundlich. Die Erfindung der Rolltreppe scheint am Pariser Metro-System quasi spurlos vorbeigegangen zu sein. Lifte sind ebenfalls Fehlanzeige. Keine Ahnung, wie Mütter mit Kinder(wage)n oder behinderte Menschen die Metro nutzen können sollten... Aber eigentlich wollte ich hier auf die hübsche Umrahmung der Plakate hinaus.

Am Charles de Gaulle Etoile fand sich diese kleine Boutique auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig. Ich habe zwar schon häufig Geschäfte in den Zugangsbereichen zu einer Station gesehen, aber so mitten am Bahnsteig ist mir bis dato noch nicht untergekommen. Typisch ist es vielleicht nicht, aber so exzeptionell, dass ich es herzeigen möchte *Kurve kratz*

Ein eher altmodisches, aber bekanntes Bild - die Jugendstil-Metro-Kennzeichnung. Davon gibts nicht mehr so viele, die meisten sind modern. Allerdings auch uneinheitlich, und als Tourist kann man sich schon mal fragen, ob es da nun wirklich in den Untergrund geht oder nicht.

Eine ganz berühmte Straße trifft auf einen ganz berühmten Kreisverkehr.

Die Kennzeichnung der Straßen - das war so ein Thema. So wirklich glücklich wurde ich in Paris damit nicht, weil die Straßennamen an Kreuzungen immer an den Häusern angebracht sind (da spart man sich viele, viele, VIELE Pfosten), aber nicht immer zuverlässig an jedem Haus und auch nicht immer auf selber Höhe. Nun, es herrscht nicht überall Reglementierungswut, das ist mir schon klar. Aber trotzdem wars nicht immer ganz einfach, und mehr als einmal musste ich aufpassen, dass ich nicht rückwärts auf die Straße laufe, damit ich endlich weiß, wo ich bin. Die Hausnummern, unter denen in Wien meist auch der Straßenname steht, sind in Paris wirklich nur Nummern. Auch günstiger, aber recht wenig hilfreich. Aber dank meinem Pocket-Pilot-Straßenplan und etwas Orientierungssinn sind wir doch immer dort angekommen, wo wir hinwollten. Und die kleinen Umwege dann und wann - die vergessen wir einfach *gg*

Ist ja klar, dass ich als Citroen-Fahrerin dieses Gebäude fotografieren musste. Steht übrigens an der (den?) Champs Elysees. Der Konzernbruder Peugeot hat sein Quartier ein paar Meter näher am Triumphbogen aufgeschlagen, sitzt dafür aber in einem architektonisch vollkommen langweiligen Gebäude. Ich denke, diese Fassade hätte ich auch dann fotografiert, wenn ich nicht glückliche Besitzerin von Cecilia wäre, denn ich finde sie generell spannend.
Apropos Cecilia, da hab ich noch ein Anekdötchen: Am letzten Arbeitstag vor meiner Abreise unterhalte ich mich mit meinem Teamleiter in der Küche, wo noch eine Kollegin sitzt, mit der ich sonst nicht so viel zu tun habe. Mein Teamleiter fragt, ob ich nicht mit Cecilia nach Paris hätte fahren sollen, das würde doch besser passen. Ich meinte locker "Keine gute Idee, die würd vorn und hinten angebumst" und grins dabei. Der zuhörenden Kollegin sind alle Gesichtszüge entgleist, weswegen ich nach einer Kunstpause erkläre "Cecilia ist mein Auto". Sie wirkte erleichtert *ggg*

Diese "Paddel" stehen in Paris vor historisch wertvollen oder gewichtigen Gebäuden und erzählen etwas über die Geschichte. Dieses hier hat nichts mit Karneval zu tun, sondern steht vor dem Palais, das das Museum für Stadtgeschichte beheimatet. Übrigens sind sie - typisch französisch - nur in Landessprache. (Andererseits, die gebogenen Blechtafeln mit rot-weiß-roten Flaggen, die in der Wiener Innenstadt dieselbe Funktion erfüllen, sind auch nur auf Deutsch. Mist, ich hab mich grad widerlegt :p )

Im Jardin des Sculptures an der Seine übt ein Paar Tanzschritte und es haben sich Zuseher eingefunden. C'est la vie :)

Das Motto der Revolution an einem Eingang zur Universität Sorbonne.

In der Gruft des Pantheon liegen ja viele berühmte Franzosen, aber nur wenigen wurde neben Sakrophag und Steinplatte noch ein weiteres Denkmal gesetzt. Voltaire dürfte aber auch einer der ersten gewesen sein, dem diese Ehre zuteil wurde, weswegen die Statue erklärbar ist.

Schmiedeiserne Gitter vor Balkonen, die zum Teil gar keine sind - ein schönes Beispiel für die Architektur, die einem in Paris auf Schritt und Tritt begegnet. Wenn man es "klassisch" lieber mag als modern, ist Paris wirklich toll für Architekturfans. Ach was, ganz generell kann man viel mitnehmen, wenn man Architektur mag.

Was will uns dieses suboptimal lichtverteilte Foto sagen? Ja, es gibt auch deutsche Autos in Paris, aber darauf wollte ich nicht hinaus. Mir ging es um das Rinnsal am Straßenrand - die Franzosen lassen täglich viele Kubikmeter Wasser durch die Straßen laufen, um sie so sauber zu halten. Anstatt dass man einfach gleich aufpassen würde, versucht man so eine gewisse Sauberkeit herzustellen. Chacun à son gôut...

Alleine beim Anblick dieses Lädchens gegenüber von La Madeleine ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen - ich liebe den scharfen französischen Senf von Maille. Oder auch den groben. Oder sonst irgendeinen. Sogar jetzt, wo ich nur dran denke, ist die Schluckfrequenz beachtlich erhöht - JAMMI!

So sieht das aus, wenn die Franzosen streiken. Ich denke, diese Erinnerung wird auch recht gut haften bleiben, denn so oft gerät man als Tourist ja nicht in einen Streik. Und diese Ballon, die keine großen Gummiluftballons sind, sondern mehr kleine Heißluftballons, musste ich einfach ablichten.

Der dezente Hinweis auf die Damentoiletten im Einkaufszentrum in La Defense. Von diesen "Strichmännchen" gabs noch mehr - ich find die herzig.

Ok, wie ich Euch das als "typisch französisch" verkaufen soll, weiß ich nicht. Aber ich fand diese Mischung aus sehr unterschiedlichen Dingen interessant. Vielleicht ist für die Franzosen alles außerhalb von Frankreich dasselbe?

Bei Les Halles haben wir dann noch eine Art von Pariser Wahrzeichen gesehen - Le Chat Noir, oder in diesem Fall gleich mehrere davon. Mindestens 3 schwarze Katzen sind da rumgeturnt, vollkommen unbeeindruckt davon, dass da auch Menschen sind. Aber es waren ja Zäune dazwischen, da kann man leicht unbeeindruckt sein.

Die, die da in der Ecke sitzt, hat sich dann runtergebeugt und aus dem veralgten Wasserbecken getrunken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut war, aber meine Güte...

So, das war's nun mit meinen Berichten aus Paris - ich habe fertig. Vielleicht hat ja der eine oder die andere jetzt auch Lust auf die Stadt der Liebe bekommen, ich habe auf alle Fälle Paris bald wieder auf meiner Liste.

Reisebericht Paris - Donnerstag, 23.09,2010

Angefangen haben wir den Tag mit einem Frühstück in einem Straßencafé - eine von zwei Gelegenheiten, bei denen ich Kaffee bekommen habe. Beim ersten Lokal wollten wir das kleine Frühstück bestehend aus Croissant, Heißgetränk und Orangensaft. Der Kellner meinte, er kann uns nur das große Frühstück anbieten - bei dem war zusätzlich noch ein Ei sowie etwas anderes dabei. Das kleine Frühstück war also nur die Teilmenge des großen, ein kleines wollte er uns aber nicht servieren. Daraufhin sind wir zwei Ecken weitergezogen, wo wir unser Frühstück dann bekamen. Neben dem obligatorischen Beobachten der Straße haben wir dort auch noch unsere Postkarten geschrieben, bevor wir uns dem Programm für den Tag gewidmet haben.

Starten wir den Bilderreigen mit dem schon bekannten Foto der Route - an diesem Tag haben wir uns der grünen Linie entlang von der Bastille weg bewegt. Das Gepäck durften wir netterweise im Hotel stehen lassen und es erst am Abend wieder abholen. Somit konnten wir uns vollkommen unbeschwert durch die Stadt bewegen - soweit unsere Füße noch mitgemacht haben. Mittlerweile waren wir doch einigermaßen geschlaucht und haben doch das eine oder andere Päuschen auf diversen Bänken eingelegt.

Das war so ziemlich das schlechteste Wetter, das wir hatten - mit einem kleinen Regenguss am Nachmittag, der aber nicht wirklich der Rede wert war. Aber der kleine Engel an der Spitze der Säule hebt sich auch so gut gegen den Himmel ab.

Der Zoom zeigt: das ist wirklich ein hübsches Engerl, und so knackig. Ja, ich geb mal wieder an, ich gestehe *gg*

So viel zum Thema "Ein schöner (verlängerter) Rücken kann auch entzücken" - sogar die Sonne hat sich herausbequemt für dieses Bild. Entstanden ist es eigentlich als kleiner Scherz, als mich Steffi auf den Knackpopo der Himmelsgestalt hingewiesen hat ;) Nun ja, wo kann man sonst ungestraft Hintern fotografieren?

Ok, hier, vielleicht. Aber die sind bekleidet... Die Franzosen sind ja per se nicht unbedingt das organisierteste Volk auf Erden. Wenn sie was auf die Beine stellen können, dann sind es Streiks. So einer fand bei unserem Besuch grad statt, was auch die Polizeipräsenz erklärt.

Der ganze Platz vor der neuen Oper (siehe Bild *gg*) war abgesperrt, und eigentlich wars eher Volksfest-artig als sonst was. Es gab viele riesige Luftballons, ein Karussell, diverse Stände, die Essen verkauft haben, der Geruch von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln lag in der Luft. Und halt jede Menge Sicherheitskräfte, wenngleich nicht so schlimm wie am Gare du Nord, wo ich mehreren schwer bewaffneten Soldaten begegnet bin. Aus irgendeinem Grund hat das mein Sicherheitsgefühl nicht unbedingt positiv beeinflusst.

Ein Beweis für die Theorie "wenn man viele Bilder macht, dann ist irgendwann auch ein schönes dabei" - an der Place des Vosges, laut den Parisern einer der schönsten Platze in der Stadt, flatterte mir eine Taube durchs Bild, und verleiht ihm etwas Besonderes. Man beachte auch die Zebrastreifenparker, die beweisen, dass das Bild wirklich in Frankreich entstanden ist ;)

Das Besondere an der Place des Vosges ist, dass die Fassaden an allen vier Seiten des Platzes dieselben sind, und darum ein sehr einheitliches Bild ergeben. In der Mitte ist ein Park mit Grünflächen, Brunnen und Bänkchen, der gerne zum Ausrasten verwendet wird. Außerdem gibt es auch hier öffentliches gratis W-Lan, was einen kurzen Ausflug ins Internet ermöglicht hat.

Noch mal der Beweis für die durchgängige Fassade, mit einer der charakteristischen Lampen als "Teiler".

Zwischen der Place des Vosges und dem Centre Pompidou kam mir dieser Erker unter, der mir gut gefallen hat, und deswegen auf Speicherkarte gebannt wurde. Einen wirklichen praktischen Nutzen dafür kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wer wird denn kritisch sein?

Besagtes Centre Pompidou mit seinen berühmten bunten Rohren. Eigentlich wollten wir uns die moderne Kunst auch wirklich ansehen, aber die Energien waren schon etwas niedrig zu dem Zeitpunkt.

Also haben wir die Fassade gebührlich bewundert und uns etwas verwundert gefragt, warum auf dem etwas abschüssigen Vorplatz keine Bankerl oder ähnliches zum Ausruhen zu finden sind. Aber wie man sieht, juckt das die Leute nicht groß, sie setzen sich einfach so auf den Platz. Das wäre dann doch nicht so wirklich meines, muss ich gestehen, ich sitze schon lieber auf etwas, das man auch als Sitzgelegenheit definieren kann.

Um die Ecke vom Centre Pompidou befindet sich die Place Igor Strawinsky mit dem Brunnen voller Niki de St. Phalle-Kunstwerken. Auch der Brunnenrand ist ein beliebter Punkt für Touristen, um sich etwas auszuruhen. Knapp links außerhalb vom Bildrand befand sich ein Straßengemälde aus Kreide - davon hatte ich eigentlich mehr erwartet. Also nicht von diesem einen, sondern ich hätte damit gerechnet, mehr solcher Gemälde zu finden.

Kurz nach dem Regenguss waren wir dann beim Hotel de Ville, das nicht das beste Hotel der Stadt ist, sondern das Rathaus. Die weißen Zelte davor gehören zu einer Werbeveranstaltung fürs Blutspenden. Da wir unser Blut aber selber gebraucht haben, sind wir weitermarschiert.

Mit einem kleinen Snack aus dem Supermarkt im Gepäck snd wir danach Richtung Louvre geschlendet. Dabei bot sich dieser tolle Anblick des Tour St. Jacques. Wofür der Turm gut ist, weiß ich zwar nicht, aber er macht sich gut als Endpunkt dieser kopfsteingepflasterten Straße mit den Fassaden, die gerade drauf zustreben.

Vor dieser Kirche, direkt hinter dem Louvre, haben wir dann unsere "Mittagspause" eingelegt, bei der ich mein Taboule verdrückt habe. Bevor man sich mit dem Louvre konfrontiert, sogar wenn man da gar nicht rein will, muss man sich stärken.

Ein gefüllter Magen erträgt auch pompöse Details wie dieses an der Fassade viel besser. Die Fassade des Louvre ist übrigens 1,4 Kilometer lang. EinsKommaVier! In anderen Worten: Ziemlich riesiger Komplex.

Diese künstlerisch-gestalterisch wertvolle Karte zeigt auf, wo was ist. Die Wellenlinien zeigen die Seine, das Grüne ist der Komplex des Louvre.

Wer dachte, dass ich schon alle Pyramidenfotos gezeigt hätte, der irrt - hier habe ich noch eines in petto ;) Ich finde auch nach eingehender Betrachtung, dass das Glasgebilde hier sehr interessant platziert ist und zur Gesamtanmutung beiträgt.

Der "kleine Triumphbogen", der den Abschluss des Louvre bildet. Er erinnert mit der Quadriga ans Brandenburger Tor, wobei der Rest dann doch etwas anders ist. Der große Bogen am Charles de Gaulle Etoile gefällt mir aber aufgrund der farblichen Schlichtheit der Gestaltung besser.

Einen Blick zurück auf den Louvre, vom Triumphbogen aus gesehen. Was man etwas schwer erkennt, was aber definitiv vorhanden ist, ist die Staubpiste. Aus irgendeinem Grund sind einige Plätze in Paris nicht irgendwie ordentlich gekiest oder mit Platten belegt oder so, sondern sie ist eine Staubpiste. Wenn der Wind geht, dann wird man auch gleich von Staubschwaden eingehüllt - nicht so toll.

Danach wollten wir wirklich noch shoppen gehen, und haben uns dafür Les Halles ausgesucht. Am Weg dorthin kommt man bei der Börse vorbei, die kreisrund ist. Wofür die Polizeifahrzeuge davor stehen, weiß ich nicht, aber mir ist schon aufgefallen, dass es in Frankreich ausschließlich französische Autos als Polizeiautos gibt.

Ob dieses gebogene Gebäude zur Börse gehört, oder sich nur an deren Form angepasst hat, weiß ich nicht, aber ich fands witzig. Hinter meiner Position ist noch mal so ein Haus, das sich ebenso an die Form der Börse anpasst. Nicht unbedingt praktisch, aber durchaus hübsch.

Tja, mit Shoppen wurde es auch in Les Halles nicht, irgendwie hatten wir nicht den Shoppingdrive. Deswegen wurde es gesamt auch ein eher günstiger Trip und ich konnte auch den Rückflug nur mit Handgepäck antreten. Eigentlich hatte ich vor dem geistigen Auge ja schon gesehen, wie ich mir einen neuen Koffer für die vielen Sachen besorge, die ich gekauft habe... Nun ja, das qualifiziert als ein Fall von Denkste ;)

Vor diesem Karussell haben wir uns dann noch plaudernd niedergelassen, nachdem wir an anderer Stelle von einem Wachmann verscheucht wurden. Dem hat scheinbar nicht gefallen, dass wir uns die französische Lässigkeit zum Vorbild genommen und uns auf Treppenstufen im Freien niedergelassen haben. Wie man's macht, ist es verkehrt - Anpassung ist also scheinbar nicht immer positiv ;)

Nachdem wir die letzten Sonnenstrahlen noch genossen haben, sind wir zum Hotel zurückgefahren und haben uns dort dann getrennt. Mein Weg führte zurück zum Gare du Nord, wo ich mit Streikposten konfrontiert wurde und mit meinem kläglichen Französisch irgendwie verstehen musste, wie ich zu einem anderen Bahnsteig komme, von dem die RER dann auch wirklich fährt. Dann fuhr mir mal eine vor der Nase weg, und langsam hatte ich den Verdacht, dass ich "Lost in France" sein könnte. Eine nette Dame, die gar nicht so wirklich gestreikt hat, hat sich meiner dann angenommen und mich zum richtigen Bahnsteig geführt, als die RER dann kam. Am Flughafen war ich dann auch nur ca. 45 min vor Abflugzeit, allerdings machte das nichts, denn der Flug hatte reichlich Verspätung. Da war ich dann doch kurz vor der innerlichen Explosion, denn ich stand da Ewigkeiten im Transferbus auf meinen schmerzenden Füßen und hatte so gar kein bisschen Laune mehr übrig. Mit einer halben Stunde Verspätung bin ich dann in Wien gelandet und habe mir einen kleinen Luxus gegönnt: Ich habe mich von einem Taxi nachhause chauffieren lassen, anstatt die Schnellbahn zu nehmen. Es wär wohl auch gar keine mehr gefahren, von dem her war das die bessere Wahl.

Diese Kleinigkeiten vergisst man aber eigentlich ganz schnell (außer man guckt sie für einen Reisebericht noch mal nach), und in meinen Gedanken war Paris wirklich superduperhypertoll. Ich bin schon gespannt, wann ich es das nächste Mal hinschaffe, und was ich dann dort erleben werde...